80 I sieh bei dem Wirthshause Glierlo, etwa eine Stunde Weges ausser Clissa, ab und führt dann gegen Westen dahin, ist aber sehr einförmig und die Gegend, das Stück bei den Dörfern Kuinsko und Pragovo ausgenommen, durchaus eine steinige Wüste. Much besteht aus zwei Dörfern, aus Ober- und Untermuch, welche nur etwa eine Viertelstunde Weges von einander getrennt sind. Von Much gelangt man in vier Stunden nach dem Dorfe Kljake, welches schon im Kreise Zara liegt, aber der Weg ist, die Strecke von Much bis zu den Morlakendörfern Ogorie superior und inferior abgerechnet, so schlecht, dass der Führer, welchen ich in Much gedungen hatte, ihn selbst nicht fand, sondern bei Ogorie einen Wegweiser nehmen musste, welcher mich eine gute Strecke begleitete. Besser ist derW'eg von Kliake nach Der-nis. Auf dem Wege zwischen Kliake und Dernis führt der Reitweg auf einer Hochebene eine kleine Strecke auf den Ueberresten der einstigen römischen Heerstrasse. Die Strasse ist mit gewürfelten, roh behauenen Steinen gepflastert und dürfte sieben bis acht Fuss in der Breite haben. Spuren von Geleisen, dass selbe nämlich mit Wagen befahren wurde, entdeckte ich nicht; überhaupt keine Spuren von Abnützung, wie z. B. an der Strasse durch die Stadtthore von Salona, wo man die Eindrücke, welche die Wagenräder in dem Strassenpflaster zurückgelassen haben, recht deutlich erkennt, denn es bestehen fast zolltiefe Aushöhlungen. Nach Versicherung meines Freundes Schönefeld t sieht man solche gepflasterte Strassenstrecken auch in der benachbarten Herzegovina und namentlich zwischen Pocitegl und Buna. Die Türken halten sie auch für Ueberreste der Römerstrasse und nennen sie Calderum. Offenbar stammen diese Reste von der Strasse her, welche \_ou Naroua nach Mostar und dann weiter nach Bosnien und Serbien führte. II. Distrikt Trau (siavisoh Trogir, lateinisch TraguriumJ. Trau ist eine Stadt mit 505 Häusern. Der Ort ist sehr alten Ursprunges, und wurde nach Strabo und Polybius von den Issäern (Griechen der Insel Lissa) gegründet. Strabo sagt ausdrücklich: Trugii-rittm lsteitsium ent opux. Sumil fiele die Gründung von Trau fast vTef Jahrhunderte vor die christliche Zeitrechnung zurück. Lucius (L. 1, C. 2) sag!, dass es unter Dionys dem Aeltern entstanden sei. Ls scheint aber schon einige Jahre früher gegründet worden zu sein; weil Diodorus Siculus (L. 14) bemerkt: »dass Dionys schon im letzten Jahre der 98. Olympiade angefangen habe, am illyrischen Meere Städte zu bauen.“ ln Bezug auf die Lokalität, wo das alte Tragurium gestanden habe, ist man nicht einig. Nach der Peutinger’schen Tafel lag es auf einer Halbinsel, Strabo (L. 2), Mela Pomponius (L. 2), Pliuius (L. 2, C. 21) und Ptolemäus (L.2. C. 17) machen