189 tigen Universitäten studieren, so wie die Sühne der wohlhabenden adeligen Familien sieh auf auswärtigen Lehranstalten bildeten. Conto Marino Ghetaldi (1566 — 1627) halte als Mathematiker einen ausgebreiteten Ruf. Fra Paolo Sarpi sagte von ihm, dass er ein Engel feiuer Sitte, aber ein Teufel in der Mathematik war. Das naturhistorische Feld Messen die Ragusaner brach liegen. Ich kannte während meines Dortseins Niemanden, welcher ein naturwissenschaftliches Fach kulti-virt hätte. Auch habe ich weder eine öffentliche noch eine Privatsammlung von naturhistorischen Gegenständen gefunden, nicht einmal Bücher. ln diesem Fache waren die Dalmatiner thätiger. Mehrere ragu-sanische Gelehrte traten in fremde Dienste, wie z. B. Benedikt Stay (t 1777), welcher Professor der Eloquenz am Archigymnasio in Rom war, und die Newton'sehe Philosophie in lucrelianischer Manier und Versart vortrug, und sich durch seine Kenntnisse und Talente zum Sekretär des Papstes und ändern Würden emporgeschwungen hatte; ferner der Astronom Joseph Boscovich (t 1767), welchem der Senat in der Domkirche ein Denkmal mit einer langen Inschrift setzen iiess. Wer sich über die ragusanischen Dichter und Gelehilen belehren will, den verweise ich auf den 21. Band der Geschichte Appeudini’s. Sprache. Die vorherrschende Sprache ist noch heut zu Tage die slavisehe, so zwar, dass von vielen Familien mitten in der Stadt nur die Väter und Sühne der italienischen Sprache kundig sind. Weil aber in den Elementarschulen der Stadl Ragusa die italienische Sprache als llauptsprache, die slavisehe aber seil 1849 nur als Nebensprache gelehrt wird, so ist jeder Knabe und jedes Mädchen der lebenden Generation der italienischen Sprache kundig. Ich bin der Meinung, dass die Neuzeit die Kultur der italienischen Sprache nicht unterdrücken wird. Mögen sich die Enthusiasten des Slavisuius darüber nicht betrüben, es ist einmal so. Die Ursache liegt in der Zeit selbst, in der natürlichen Folge der Ereignisse, welche sich in ihrem Entwicklungsgänge durch Nebenzwecke nicht aufhalten lassen. Obgleich seil dem Jahre 1848 das Nationalgefühl erwacht ist, so hat bis jetzt keine Erscheinung slattge-funden, welche eine kräftige Entfaltung desselben hoffen liesse. Die italienische Sprache i>l für den Dalmalier das, was