(>5 Korvette hatte am 8. Oktober 1809 eine beladene Polacca (ein grosses dreimastiges Handelsschiff), von dem Kapitän Nicolovich von der lusel Brazza befehligt, bis in den Hafen von Spalato verfolgt und die Herausgabe des Schiffes verlangt; allein statt der Forderung des Kor-vetten-kommandanten zu entsprechen, schiffte die Polacca zwei Kanonen aus und die Nationalmiliz fing an mit gutem Erfolg auf das nahe englische Schiff zu feuern, denn die Strandbatterien waren nicht armirt und die Stadl hatte keine regulären Truppen zur Besatzung. Die Korvette beschoss den Hafen vier Stunden lang, ohne etwas erzwcekt zu haben, kappte endlich das Ankertau und suchte das Weite. Als nun die Stadt Spalato vom Kapitän Hoste im Namen der Alliirten in Besitz genommen ward, wollte inan ihm bei seiner Entfernung den bei der erwähnten Affaire zurückgelassenen Anker übergeben. Hoste aber nahm ihn nicht an, sondern sagte: „Die Bürgergarde möge ihn zur Erinnerung an die bei jenem Anlasse bewiesene Bravour behalten.« Während meines Aufenthaltes hier in Spalato hatte ich mich vergeblich bemüht über folgendes aus der Geschichte des dreissigjährigen Krieges bekannte Faktum Aufhellung zu bekommen. Ernst Graf Mansfeld, erzählt die Geschichte, wollte sich nach seinem abenteuerlichen Zuge nach Siebenbürgen, wo sich seine Schaar auflöste, mit einem kleinen Gefolge durch Bosnien nach Venedig begeben, um von dort aus nach England zu reisen, erkrankte aller unterwegs und starb. Das Konversationslexikon sagt: „dass er völlig gewappnet und auf zwei seiner Adjutanten gestützt seines Lebens letzten Augenblick erwartete, und dass diess am ‘¿H. November 162G in seinem vierzigsten Lebensjahre geschehen sei und »lass derselbe zu Spalato begraben wurde.“ In dem historischen Lexikon Iselin's lieisst es, dass Graf Mansfeld in dem bosnischen Dorfe üracoviz von einer Krankheit befallen, dort gestorben und seine Leiche auf das venezianische Gebiet gebracht und zu Spalato begraben worden sei. Der Grund wesshalb er in den Armen seiner Begleiter aus der Welt gegangen ist, wird dadurch motivirt, dass Mansfeld nicht wie ein Weib im Bette liegend sterben wollte. Es gelang mir nicht über dieses Faktum die geringste Spur aufzulin-den, und weiland Dr. Heinrich Stieglitz, welcher aut mein Ersuchen Nachforschungen im Archive zu Venedig anstellte, fand auch nichts. ') In Dalmatien existirt kein Dorf üracoviz, und 1 sei in, welcher es nach Bosnien versetzt, dürfte eher Hecht haben als jener Autor, welcher es '( Istrien und Dalmatien, Stuttgart bei Cotta 1845, S. 183. Der verstorbene Verfasser bat mir mehrmals unverdientes Lob gespendet, und ich rufe ibm aus vollem Herzen ein dankbares ..Friede seiner Asche« nacb.* Fetter, Ualniati«». 11. ,