296 nisse gestatten, denn sonst setzt man sie in Verlegenheit, und muss sieh nachher auf irgend eine Weise erkenntlich zeigen, was natürlich mehr kostet, als der Aufenthalt in einem Gasthause gekostet hätte. Wenn ich hei Pfarrern übernachtet habe, so habe ich immer unter dem Titel: „auf eine heilige Messe,“ das gezahlt, was ich nach meiner Berechnung in einem Wirthshause hätte zahlen müssen. Die Pfarrer in Dalmatien, jene am Meere ausgenommen, sind grösstentheils so arm, dass sie für ihre sehr eingeschränkte Lebensweise selbst nicht genug haben; es wäre also eine Indiskretion, ohne Wiedervergeltung Speise und Trank auzunehmen. Ara besten tluit man, wenn man sich von einer Militärautorität Empfehlungen an Statioiiskoiumandanten der Linientruppen oder der Gendarmerie verschafft. Einen Strohsack zur Schlafstelle, einen Laib Kommisbrot, Wein, Eier findet man bei jedem Militärposten, sollte der Kommandant auch nur ein Unteroffizier sein. Ich hin mehrmals drei bis vier Tage hinter einander auf der Weise gewesen, ohne etwas Gekochtes ausser Eier und Kafleh. den ich mir selbst bereitete, zu gemessen, und in einem Bette zu schlafen, und ich habe mich stets wohl befunden. Die Bewegung und die frische Luft, welche man einathmet, kräftigen den Körper weit mehr als die Kunstprodukte der Küchen der Städte. An guten Landkarten von Dalmatien fehlt es jetzt nicht mehr. Für Reisende ist die im Jahre 1S31 vom österreichischen General-Quartiermeisterstabe herausgegebene Strassenkarte die brauchbarste. Auch die dem Post- und Eisenbahn-Routenbuch im Novemberheft 1851 beigegebeue Postroutenkarte (herausgegeben im Kominis-sionsbureau der k. k. Generaldirektion für Kommunikationen) in der Staatsdruckerei in Wien ist gut. Für Beamte ist die unter dem Titel „Carta cemuria“ in vier Blättern erschienene Karte geeigi eter, weil die Grenzen einer jeden Gemeinde angezeigt sind, obgleich selbe seither einige, jedoch unbedeutende Veränderungen erlitten haben. Sie ist auch in doppelt so grossera .Massslab in zwölf Blättern zu haben, doch muss man bittschriftlich bei der Statthaltern darum einkommen. Die Karte des Freiherrn de Traux behauptet den Vorzug, dass alle Merkwürdigkeiten darin angezeigt sind. z. B. römische Denkmäler, alte Gräber, Wasserfall u. s. w. Sie bestellt aus acht Blättern, das neunte enthält den Kreis Cattaro. Die Terrainzeichnung ist aber durchaus fehlerhaft, die Namen der Orte unkorrekt geschrieben und viele gar nicht angegeben. Als de Traux diese Karte verfasste, war das Land nicht so richtig vermessen wie jetzt, und desshalh sind alle frühem Karten und Distanzangaben als fehlerhaft zu betrachten.