43 egel werden in demselben getischt. Im Winter lindet sieh zahlreiches Geflügel ein. Das Schilf, welches in Menge an den Ufern wächst, wird als Brennmaterial benützt, doch macht man auch Matten daraus. Bei Collane ist das in der geografischen Skizze erwähnte Steinkohlenlager, welches aber nicht ausgebeutet wird, weil die Kohlen schlechter Qualität sind und der bessere Theil ins Meer streicht. Der Hauptort der Insel ist die Stadt Pago. Sie zählt 510 Häuser; sie liegt an der südlichen Küste an einer grossen Meeresbucht, Vallone und Valle di Zasca genannt. Die Stadt soll im Jahre 1442 auf Anordnung des Senats der Ex-Republik Venedig angelegt worden sein. Pago hat eine Kollegialkirche und ein Nonnenkloster des Benediktinerordens. An der Südostseite der Stadt liegen die Salinen (2500 Salzbeeten, Cavadine genannt), die eine Oberfläche von etwa einer halben Quadratmiglie einnehmen und den Familien, welche sie für Rechnung des Aerars bearbeiten, beiläufig 36.000 fl. eintragen ((¿azz. diZara 21. Mai 1844). Während der Salzerzeugung ist eine halbe Kompagnie Soldaten von der Garnison von Zara zur Bewachung der Magazine da, aber um diese Zeit ist der Aufenthalt in Pago etwas ungesund. Die Einwohner der Inseln Pago und Arbe sind betriebsam und daher auch die wohlhabendsten aller dalmatinischen Inseln. Die Schafzucht (vergl. Viehzucht) wird nirgends im Lande mit solchem Fleiss und Geschick, und daher auch nirgends mit solchem Erfolg betrieben, als auf diesen beiden Inseln. Die Ziegen sind fast ganz ausgerottet. Auch die Weinkultur bringt den Einwohnern ein durchschnittliches, jährliches Erträgniss von 50, (HK) fl., wobei 2000 Barillen Branntwein, welche die Insel jährlich erzeugt, nicht mitbegriffen sind. Auch Rasche QHascio) und Hanfleinwand, und eine Art Kamelotte werden von den Einwohnern für den eigenen Bedarf gewebt. Endlich ist der Fischfang sehr lebhaft. Nirgends in Dalmatien werden so viele Thunfische gefangen, als von den Pago-nesen. Auch Makrelen und Sardellen werden gefischt. Die vielen Buchten an der Küste begünstigen den Fischfang ungeinein. Die Küste, welche Kroatien gegenüberliegt, wird im Winter von der Bora stark belästigt. Mit furchtbarer Gewalt stürmt sie über den Morlakenkanal herüber, und jagt den salzigen Wasserstaub gegen die Küste, daher auch keine Spur von Vegetation der Pflanzenwelt zu sehen ist. Bei No-vaglia ist ein unterirdischer, theils gemauerter, theils in Felsen gehauener Gang, welcher angeblich 500 Klafter lang sein soll, über dessen Ursprung und Zweck die Einwohner von Novaglia nichts anzugehen wissen. Man glaubt, dass er zu einem Kastell geführt habe, das einst da gestanden haben soll. Es entdeckte ihn zuerst der Freiherr von Stef-faneo, welcher sich bei der ersten österreichischen Okkupation als