68 Anregung des damaligen Direktors des kaiserlichen Antikenkabinets, Herrn Steinbüchel, welcher Se. Majestät den Kaiser begleitete, eine jährliche Summe zu Nachgrabungen, welche im Jahre 1821 begannen, aber seit dem Jahre 1828 suspendirt blieben. Wenige Jahre hernach verstarb der mit der Leitung betraut gewesene Dr. Lanza, und die Ausgrabungen begannen im Jänner 1846 wieder unter Leitung seines Nachfolgers Carrara, und wurden dann für Rechnung der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften im Jahre 1848 fortgesetzt, im Herbste 1850 wieder abgebrochen und seither ist nichts mehr geschehen, und wie ich glaube Ist auch nichts mehr zu thun übrig. Die ausgegrabenenGegenstände werden in Spalato in einem beson-dern Lokale „Museum der Alterthümer“ benannt, aufbewahrt. *) Sie bestehen in Sarkophagen, Büsten, Grab- und Denksteinen mit und ohne Inschriften, einigen Zentnern bleierner von einer Wasserleitung herstammenden Röhren, Urnen, Triokgefässen, Metallspiegeln, welche noch zum Theil ihre Politur erhalten haben, allerlei Werkzeugen und Ackerge-räthschaflen, ferner in Medaillen, Münzen, Karniolen, Fingerringen, Thrä-nenfläschchen, Grablämpchen und anderen Kleinigkeiten aus Terra coltu. Die Münzen sind grösstentheils Kaisermünzen aus dem'dritten und vierten Jahrhundert unserer Zeitrechnung, aber auch konsularische werden gefunden. Nach Herrn Arneth's Denkschrift (Wiener Zeitung 1851, Beilage Nr. 157) wurden auf die Ausgrabungen in Salona bis zum Beginn des Jahres 1850 10.000 11. Silber vorausgabt, wozu auch die kaiserliche Akademie beigesteuert hatte. Das Museum selbst ist nach Herrn Arneth's Meinung von keiner Bedeutung. Dieselbe Ansicht spricht auch der Fachmann Gardner Wilkinson in der allgemeinen Zeitung (Jahrg. 1845, Nr. 15*) aus. Ja ich glaube, dass ein Antiquarius von Profession, das ist ein Antiquitätenhändler, welcher derlei Gegenstände kauft, um sie mit Gewinn wieder zu verkaufen, nur 10° „ der Summe geben würde, welche sie gekostet haben, selbst wenn sie kostenfrei bis Wien gestellt würden, lobrigens lässt sich nicht begreifen , wie noch immer Münzen und antike Karniole von den dortigen Einwohnern bei Bearbeitung ihrer Weingärten gefunden werden, wenn man bedenkt, dass seit mehr als einem Jahrtausend immerfort darnach gesucht und gegraben wird. Einer meiner Freunde, ein Numismatiker, welcher hur ') Hiese Sammlung befand sieh bisher, das ist bis Kode Oktober 1852, in einem Nebengebäude des k. k. (¡ymuasiums. l*ie Reformen im Stadienwe-sen machten für das Gymnasinm einen grössern Raum nothwendig, daher die Sammlung provisorisch in den Magazinen des sogenannten Ge-ucralgehaudes untergrhrarlit wurde- Alles liegt jetzt bunt durcheinander.