159 nischer Flagge dahin gelockt, um von dort aus auf den Raul) auszulaufen und die gemachte Beule dahin zu führen, da der Seekrieg das Privateigenthum nicht schonte. Zur Zeit der britlisehen Herrschaft machten diese Freibeuter und Schmuggler gute Geschäfte. Man versicherte mir, dass im Winter, wenn die See vom Winde aufgewühlt wurde, oft hei 1(H» Kaper- und SchmuggelschilTe im Hafenlagen, auf günstigen Wind wartend, um auszulaufen, und den Schiffen der französischen Flagge aufzulauern. Die französische Verwaltungsbehörde der Insel, welche aus einem Friedensrichter und einem Serdar bestand, übte gar keinen Einfluss. Die Britten instituirten im April 1812 einen Civil-und Militärgouverneur, ein Tribunal erster Instanz und ein Appellationsgericht. Die italienischen und dalmatinischen Schmuggelschiffe holten die englischen Kolonial- und andere Waaren auf Lissa selbst ab (wie die Hamburger und Bremer auf Helgoland) und machten damit gute Geschäfte. Nach den Napoleo-nischen Dekreten waren zwar die englischen Manufakturwaaren der Vernichtung verfallen, wenn sie irgendwo angetrolieii wurden, allein durch diese absurde Massregel wurde nur das Eigenthum der französischen rntertlianen beschädigt, nicht aber jenes der Britten, die das Geld dafür in der Tasche hatten. John Bull lachte sich dafür in die Faust. Auch erzählt man sich, dass niemals die ganze Partie verbrannt wurde, sondern nur ein kleiner Theil, oder die von ihrem Inhalt aus-geleerten Schachteln und andere Behältnisse, der grössere Theil wurde verschleppt und von den französischen Beamten, welchen das Verbrennen oblag, heimlich verkauft. Die französischen Ofliziere gingen selbst in ostindischen Nankin gekleidet herum, der in Lissa gekauft wurde. Die von den Britten unternommenen und grösstenlheils vollendeten fortifikätorischen Bauten sind folgende: das Fort George, allgemein Fortezza inglese genannt. Dasselbe liegt, wenn man in die Bucht hineinsegelt, rechts auf einer in das Meer vorspringenden Anhöhe und bildet ein längliches Viereck, welches sich gegen die Inseite der Insel etwas verschmälert. Die schmälern Seiten bilden Batterien, die längeren sind mittelst Absätzen für die Infanterievertheidi-gung eingerichtet. Ueber dem Thore prangt die Inschrift: „George1 the third 1813.“ Im Hofe sind die Cisternen und längs der Umfangmauern in demselben eine Reihe nothdürftiger Wohnungen für Offiziere und Soldaten. Ausserhalb des Fortes sieht man die Ueberreste eines Lagers, welches aus Reihen von Baraken, welche wie Morlaken-häuserehen aus losen Steinen zusammen gefügt sind, bestehen, und das. wie man mir sagte, von einem Bataillon Calabresen in englischem Solde unter Oberst Moorokkupirt wurde. Ausserhalb des Fortes