57 aiKleie.» antikes Basrelief ist eingemauert im Haust* Geremia /.u sehen. Das Souterrain des Tempels war mit jenem des Jupitertempels durch einen unterirdischen, jetzt zum Theil verschütteten (Jang verbunden. .Man glaubt, dass es dazu diente, damit sich die römischen Priester ungesehen vom Volke von einem Tempel zum ändern begeben konnten. Auch die akustische Bauart des Jupitertempels scheint einen bestimmten Zweck gehabt zu haben. Man sieht auch Ueberreste von unterirdischen Gewölben oder Gängen. Weil sie ziemlich geräumig waren und durch eine trichterförmige OefTnung von oben Licht empfingen, so können es Soldatenquartiere gewesen sein. Sie sind theils mit Tuf, tlieils mit Ziegeln ausgemauert. Unter dem Cryptoporticus lief eine Reihe von geräumigen. aus Quadersteinen erbauten Gewölben, davon aber nur drei sichtbar und vermiethet sind: die übrigen sind verschüttet. Man vermuthet, dass sie die Wohnungen der Prätorianer (Leibgarden) und Veteranen gewesen sind. Nach einem Artikel in der Wiener Zeitung vom 31. Dezember 1850. von Herrn Arneth, Direktor des Antiken-Hofkabinets in Wien, halte der pensionirte Kreisingenieur Hr. Andrich den Vorschlag gemacht, in Spalato die verschütteten Gewölbe, auf welchen der Palast ruht, z:i räumen, was, wie er meint, mit einem Kostenaufwand von 5000 (1. geschehen könnte, während die geleerten Gewölbe gegen einen Zinsertrag von jährlichen 4800(1. vermiethet, und diese Summe zu weitern Ausgrabungen verwendet werden könnte. Das wäre ein herrliches Projekt, wenn es nur nicht einen zu grossen Haken hätte! Die Steine zum Palaste sollen von der Insel Brazza hergenomtnen worden sein. Sie scheinen an den beiden Tempeln und der Umfang-mauer mit keinem Cement verbunden zu sein, was auch bei dem Trojanischen Aquädukt in Segovia der Pall sein soll. Die Säulen der Kirclir und des Peristyls. so auch die Thorsteine sind aus ganzen Massen gehauen. Die Steinbalken, welche die Thorwand des Vestibulum bilden, messen in der Höhe mehr als 12'. in der Breite 4'. in der Dicke 1*/,'. Das gibt einen Bauminhalt von 72 Kubikfuss, somit ein Gewicht von mehr als 100 Centnein. Noch massiver sind die Thorbalken der Dom-kirche und der Taufkapelle. Es ist Jammerschade, dass die Venezianer nicht mehr Sorge trugen für die Erhaltung dieser ehrwürdigen Ueberreste des Allerthums. Der vor der Kirche stehende Glockenthurni ist ein Bauwerk des Mittelalters. Er ist seiner Figur nach ein Viereck und bestellt aus mehreren Absätzen oder Stockwerken, deren jedes kleiner als das nächst untere ist. Er ist mit hohen schmalen Bogenfenstern, mit schlanken Säulen dazwischen verziert. Er bildet die Vorhalle des Domes, zu welchem eine schöne breite Treppe hinanfführt. Da sich die ganze Schwere des Thurmes auf diese Halle stützt, erscheint er mir.