239 vorzüglich jene im südlichen und östlichen Theile sind, sehr steil, so war. dassj sie nur 30 bis 40 Grade von der Vertikalität abweichen, daher von einer Vegetation gar keine Rede sein kann. Die Gipfel und Abfälle stellen sich dem Auge in den bizarrsten Formen dar, bald bilden sie spitzige, bald abgestutzte Kegel, Vorsprünge, Auszackungen, Riffe u. s. w., wie man sie am Karst bei Optschina sieht. Die nördlich liegenden Berge sind nicht so nackt, sondern zum Theile mit Hochbolz bedeckt. Alle diese Berge bilden zusammen nur ein fruchtbares Thal, das Thal von Xuppa oder Zuppa genannt. Dasselbe beginnt beim Skoglio Previlacqua und zieht bis Merzevopolje unterhalb Prievor in einer Erstreckung von etwa vier Stunden fort, und mündet sich südöstlich bei dem Promontorio Platamon in das Meer aus. Am Saume dieses Thaies liegen die sogenannten quattro Contee oder Knescinen. Ebenen gibt es eigentlich im ganzen Kreise nicht, wenn man nicht die kleine Hochebene Dversno bei Crivoscie und das westliche Ende des Thaies Zuppa ausnimmt. Der nördliche Theil weiset mehrere kleine Thäler, davon folgende die fruchtbarsten sind, als: die Thäler Urinne, Prapatnizza, Malovdol, Zvezevo, Marcovdol und Ubli. Trinkwasser gibt es im Winter im Ueberflusse, allein im Sommer vertrocknen die Bäche und Quellen und es muss in manchen Lokalitäten aus grösser Entfernung hergeschafft werden. Uebrigens hat der Fleiss der Einwohner der Natur viel abgetrotzt. Die Abhänge der Berge dem Kanale entlang sind durch sogenannte Muren urbar gemacht. Darunter versteht man Erdbeeten, welche sich terrassenförmig eines hinter dem ändern erheben, damit das von den Höhen herabströmende Regenwasser das Erdreich nicht wegschwemmen kann. Das Getreide, welches der Boden des Kreises hervorbringt , genügt höchstens auf vier Monate. Die Produktion au Wein soll durchschnittlich 10,000 Barillen, jene der Feigen 4t)00 Ztr. sein, und an Oel gewann man laut der „Dalmazia« Nr. 27, J. 1847 in den Jahren 1842 bis 1845 inclusive durchschnittlich nur 2773 Barilien. Die Agrumen kommen im Kreise Cattaro unter freiem Himmel recht gut fort. Die Luft ist, wenige Strecken ausgenommen, sehr gesund. Die Hitze des Sommers ist drückend, besonders für die Anwohner des Kanales, weil da die Seewinde keinen freien Spielraum haben. Der Winter ist des häutigen Regens wegen auch unangenehm. Religion. Die Mehrzahl der Bewohner des Kreises Cattaro bekennt sich zur orientalisch-griechischen Kirche. Die Einwohner der reicheren Gemeinden Dobrota und Perzagno Stolivo und Mulasind jedoch, wenige Individuen ausgenommen, alle Katholiken. Ehmals stand der katholische Bischof von Cattaro unter jenem von Dioklea. Nach der Zerstörung dieser Stadt im II. Jahrhundert wurde er Suffragan des Erz-