*64 Felsen. Ks wurde somit Hand angelegt, dem Bilde eine würdige Wohnung zu bereiten. Der Felsen wurde geebnet und durch Versenkung von alten Schiffen und Steinen vergrössert und ein Kirchlein erbaut. Die gegenwärtige Gestalt erhielt die Kirche, wie eine ausserhalb derselben angebrachte Inschrift sagt, erst im Jahre 1630. Am 22. Juli, als dem Tage, an welchem das Bild gefunden wurde, wird jährlich ein grosses Fest gehalten, hei welchem sich die Anwohner am Kanale zahlreich einlinden. Jeder ankommende Perastiner muss nach hergebrachter Sitte einen Stein mitbringen, welchen er am Bande des Dammes ins Meer wirft, wodurch der Scoglio eine Art Wall unter dem Wasser erhält, welcher ihn gegen den Andrang der Wellen schützt. Auch die Griechen nehmen Theil daran. Jeder Ankommende spendet der Madonna wenigstens eine Wachskerze. Alle Jahre am ersten Sonntag des Monats Mai wird das Gnadenbild unter grossem Gepränge nach Perasto gebracht und bleibt dort in der Kirche S. Nicolo bis 29. Juni der öffentlichen Verehrung ausgestellt, an welchem Tage es eben so feierlich zurückgebracht wird. Während des Zeitraumes der Ausstellung findet in Perasto ein anderes grosses Fest statt. Dieses Fest bezieht sich auf folgende im Jahre 1654 stattgefundene Begebenheit. Damals war Castelnuovo in der Gewalt der Türken und die Venediger kämpften den Kampf um Candia. Als ein türkisches Haubschiff von Castelnuovo nach Risano steuern wollte, wurde es von der im Hafen Lepetane stationirt gewesenen venezianischen Galeere zur Ubbidienza angerufen. Da es aber darauf nicht achtete, so machten die Venezianer Jagd auf dasselbe und nahmen es, nachdem sich die Mannschaft auf das Land geflüchtet hatte. Darob waten die Türken sehr aufgebracht. Im Jahre 1649 unternahm der in Dalmatien kommandirende venezianische General Leonhard Foscolo eiue Expedition gegen Risano. Er erschien plötzlich vor dem Flecken, welchen die Türken bei ihrer Annäherung verlassen und sich nach Globuk gezogen hatten, und liess eine kleine Besatzung zurück. Da die Türken nachher erfuhren. dass dies auf Anstiften der Perastiner geschehen sei, so beschlossen sie sich an ihnen zu rächen. Mit Tagesanbruch des 15. Mai 1654 erschienen 6000 Türken unter Anführung des Befehlshabers Mehmet-Aga Risvanovitz vor Perasto, während gleichzeitig acht türkische Kriegsschiffe von ('astelnuovo herkamen, deren Mannschaften die Kirche della Madonna dello Scarpello und jene des benachbarten Scoglio S. Giorgio plünderten. Ungeachtet dieser Uebermacht konnten die Muselmänner der Stadt nichts anhaben, denn die Einwohner verteidigten sich tapfer, und mit dem erhaltenen Sukkurs von Dobrota und Cattaro uöthigten sie den Feind zur Flucht. Der fromme Glaube der Perastiner schrieb