10 «lass (‘ine christliche Streitmacht, welche ausgerüstet wurde, tun das li. Grab aus den Händen der Ungläubigen zu erobern, ihre Waffen gegen eine christliche Stadt gebraucht hatte. Uni sieh mit der römischen Curie'«uszusdhiien, wurde eine Geldsumme aufgebracht, und die noch bestehende Domkirche erbaut. Sie ist sammt den Kirchen Sta. Cattarina, ') S. Simeone, S. Grisogono und S. Maria iu einem byzantinischen Bau-gtyle erbaut, erhielt aber später, so wie die anderen'_genaniiten Kirchen, einige Veränderungen. Im Innern zeichnet sich die Domkirche durch ihre schönen von verschiedenlarbigen .Marmorarten zusammengesetzten Altäre aus. In einem Marmorsarge am Hochaltare liegen die Ueber-reste der Gebeine der drei heiligen Jungfrauen Agape, Chionia und Irene, welche in Thessalonich den Martyrtod erlitten hatten. Unbekannt ist, in welchem Jahre und auf welche Weise sie nach Zara gekommen sind. Auch gute Gemälde besitzt die Kirche. Der zweite Altar links zeichnet sieh durch ein Gemälde von Palma dem Jüngern ans, den h. Hieronymus darstellend. In der Kapelle Sta. Anastasia ist links ein Bild, den h. Anton in der Glorie und den h. Nikolaus darstellend, gemalt von Valuta ri, genannt Padovanino. Die sechs alten Heiligenbilder zur Seite des Altars Sta. Anastasia sind nachdem Urtheile meines kunstverständigen Kreundes Poiretvon Vincenzo Cafena und Carpaccio aus dem Jahre 14(H>. aber ohne Kunstwerth. Die Kirche S. Grisogono hat auch ein gutes Gemälde, die heiligen Grisogonus und '/.oilus darstellend. Ersterer starb unter Diokletian im Jahre 289 den Martyrtod. Seine irdischen Reste wurden erst 1046 aufgefunden. Die irdischen Reste der h. Anastasia wurden im IX. Jahrhundert vom Bischöfe Donati, als er sich zum Kaiser Nioephorus nach Konstantinopel begab, von dort mitgebracht. Dieselbe ward zur Schutzheiligen der Diözese Zara gewählt und ihr zu Ehren wird am 15. Jänner alljährlich ein grosses Kirchenfest gefeiert und nach alt-italienischer Sitte der Gefeierten eine Lobrede (Panegyricum^ gehalten. Die Kirche S. Simeone, dem Statthal-tereigebäude gegenüber, besitzt auch einige gute Altarblätter, unter welchen sich ein h. Hieronymus von Zanchi auszeichnet. Ein versilberter Sarg, welcher im Jahre 1647 im Arsenal von Venedig aus türkischen Kanonen, welche die Venezianer im Kriege iu Kandien erobert hatten, gegossen wurde und von zwei massiven Engelgestalten getragen wird, verschliesst die Gebeine des h. Simon, welche im ■) Die Kirche Sta. Catterina wurde nebst den Kirchen S Domenico und S. Donato unter der französischen Herrschaft aufgehoben und die darin befindlichen Gemälde in andere Kirchen übertragen.