144 Meere liegt. Es wurde unter Kaiser Karl V. von den Spaniern erbaut, als selbe Alliirte der Venezianer waren. Eine Inschrift gibt das Jahr 15ÒI an. Als die Franzosen vor ihrem Abzüge eine kleine Bastion sprengten, fand inan unter den Grundmauern spanische Piaster aus jener Zeit. Dieses Fort ist ein längliches, dem Terrain angepasstes Viereck, welches an den Ecken vier niedrige, runde, terrassirte Thiirnie hat, welche als Bastionen dienen. Der fünfte Thurm ist der oben erwähnte gesprengte, da ihn die Oesterreicher wieder aufbauten. Eben so bauten sie oberhalb dem Hafen Sokolizza ein schönes Wachhaus. Einst war die kleine Stadl ummauert. Zwei hohe Mauern verbanden sie mit dem Fort Spagnuolo. I);i sie nicht mehr als 265 Häuser zählt, so kann mau auf ihre Kleinheit schliessen; davon sind überdies 70 Häuser unbewohnt und zum Theil nicht einmal bewohnbar. Zur Verarmung und Verödung der Stadt soll die Stationsveränderung der venezianischen Flotte im bemerkten Jahre 1767 das Meiste beigetragen haben, da sie vielen Familien Lebensunterhalt gewährte. Die Franzosen erbauten auf einem anderen östlich, vom Fort Spagnuolo gelegenen Berggipfel ein kasematlirtes, Blockhaus Forle S. Niccolò genannt. Es liegt 718 PariserFuss (nach einer ändern Angabe 780 Wiener Fuss, deren 37 — 56 Pariser) über dem Meere und domi-nirt daä Fort Spagnuolo. Es liegt aber zu hoch und zu fern vom Meere. um zur Verteidigung des Hafens wirken zu können, und scheint daher blos zur Vertheidigung des Forts Spagnuolo erbaut worden zu sein. Die Britten hatten im Jahre 1813 mit Unterstützung der Einwohner ein paar Kanonen auf den benachbarten noch höhern Berg Velika ¡»lava (Grosskopf) geschleppt und von dort aus das Fort S. Niccolò zu beschlossen begonnen, worauf dasselbe sammt dem Fort Spagnuolo kapitulirte. Die schöne Aussicht vom Fort S. Niccolò lohnt den Gang dahin. Man braucht nur eine kleine halbe Stunde, um hinauf zu kommen, und wer seine Füsse nicht austrengen will, kann sich für einen Silberzwanziger einen Maulesel miethcn, der ihn hinaufträgt. Wer nicht so hoch steigen will, mag das Fort Spagnuolo, oder die Anhöhe beim Kirchhofe besuchen, wo die Buine eines ehemaligen Augustinerklosters steht, von wo mau eine recht hübsche Ansicht der Stadt und des Hafens hat. Der Hafen Lesina wird im Winter von Hochseefahrern sehr besucht, denn er ist tief und vor allen Winden geschützt. Auch die venezianischen Flotten und einzelne Kriegsschiffe liefen bei ihren Fahrten nach Corfu und in die Levante in den Hafen von Lesina ein. Ein schöner Steindamm führt von der Stadt bis zur Ausmiindung bei der Strandbatterie S. Veneranda dahin, wo die Buinen eines griechischen Klosters stehen, welches die Franzosen in einen verschanzten Posten umgewandelt hatten. Auf der entgegengesetzten Seite erbauten sie eine andere Batterie und einen