81 aus Trau eine Insel, und nach dem Itinernnum Antoniamim lag es auf dem Kontinent. Porp h yrogen i l us nennt es Tetrangonium. Man bezeichnet heutzutage mit dem Namen Alt-Trati (Traii vecchio) eine Meeresbucht. ungefähr auf halbem Wege zwischen Trau und Rogos-nizza, wo ich widriger Winde halber mehrmals gelandet bin. Man sieht zwar dort die Ruine eines Gebäudes, aber viel spätem Ursprunges. Die Griechen waren in der Wahl der Gegend ihrer Niederlassungen sehr besonnen. und würden Alt-Traö sicher nicht dazu gewählt haben. Am wahrscheinlichsten ist. dass das alte Trau auf demselben Fleck stand, wo das heutige steht. Nach der Peuti n ger’schen Tafel soll in dieser Gegend ein Prätorium gestanden haben. Auch dies ist nicht wahrscheinlich , denn die Prätorien waren grosse Gebäude, welche die Römer nur in der Nähe grösser Städte zu erbauen pflegten. Sie dienten in Friedenszeiten den Soldaten als Kasernen. Plinius (L. 3, C. 22) nennt Trau effi' 0)ipf(htm Uomnnorum marmove nohrn. Wo diese Marmorlmiehe waren, ist unbekannt: man glaubt am Fusse des Berges S. Elia , wo man nach Garagnin (Gazt. di Zorn 157618/43) Spuren von einstigen Steinbrüchen erkennen soll. Ein politurfähiger Marmor aber wird heutzutage in der Gegend von Trau gar nicht gefunden. Trau liegt auf einer Insel in der Meerenge, welche das Festland mit der Insel Bua bildet. Ursprünglich lag es auf einer Halbinsel; allein bei Annäherung der Mongolen im Jahre 1242 wurde, wie Thomas Archidi aconus (C. 40) berichtet, die Landenge durchstochen. Nach einem ändern Datum soll es erst im Jahre 1657 geschehen sein, als der Pascha von Bosnien die Stadt Spalato bloekirt hatte. Es rührt eine niedrige hölzerne kleine Brücke über die Wassergraben. Mit der Insel Bua hängt Traii gegen Südsüdost durch eine steinerne, beiläufig 150 Schritte lange Brücke zusammen, welche in der Mille geöffnet werden kann, um die Schiffe durchzulassen, die aber nicht tiefer als sechs Fuss im Wasser gehen dürfen. Oberhalb dieser Brücke ist der Stadtmauer entlang der Hafen. Trau war einst eine Festung und hatte auf der Nordwestseite gegen das Dorf Seghetto ein Kastell, welches im Jahre 1424 von den Venezianern erbaut wurde. ') Der runde Defensionsthurm wurde von dem mehrmals genannten Baumeister Sammichele erbaut und ist eine schöne Ruine. Gegen den Kanal von Castelia gab es mehrere Wälle und Bastionen. Da aber die Stadt von der Insel Bua her auf Flinten- *) Diese geräumige Lokalität, welche früher nur eine Diethe von jährlichen 12 fl. rentirte, wurde im Jahre 1852 an ein Triester llundlungshuus verpachtet , welches dort zwei hydraulische Oelpressen aufstellte, die jetzt z’im ^rossen Nutzen der dortigen Grundbesitzer in Thätigkeit sind. Peiler, Dilmalien. U. 6