II. ZARA. io5 näher zu begründen, war aber durch Krankheit daran verhindert; und so übernahm ich die Arbeit über Einladung der k. k. Central-Commission, und zwar durch Vermittlung des Herrn Professors Alois Hauser. In der Kirche gibt es keine Inschriften, die uns eine Ant-' wort geben könnten auf die Frage, wann und von wem sie erbaut worden sei, doch finden sich zahlreiche alte römische Inschriften. Unter dem Pfeiler IV, links beim Eintritte, steht auf einem Blocke (2-20 Meter lang, 0^90 Meter hoch) von weissem Kalkstein, mit schönem, sehr gut erhaltenem Rahmen umgeben, eine Inschrift in sehr schönen Lettern (Fig. i3): IVNONI. AVGVSTAE | APPVLEIA. M. FIL. QVINTA | SVO. ET. L. TVRPILII. BROCCHI | LICINIANI. FILII. NOMINE | TEST. PONI. I IVSS. Die Inschrift war im fünfzehnten Jahrhundert bekannt. Cyriacus Anconitanus (Pizzicolli) führt sie (143 5—36) in seinen Commentarien und in seinem Briefe an Targioni-Tozzetti auf.45) Sie gab Veranlassung zur Annahme, es sei entweder an der Stelle der Kirche oder etwas nördlicherseits ein grösser Tempel der Livia Augusta, der Gemahlin des Kaisers Augustus, gestanden. Der Franzose Jacob Spon erwähnt sie in seinem „Voyage d’Italie, de Dalmatie, de Grece et du Levant”, Amsterdam 1679, mit folgenden Worten, tom. I, p. 65 sq.: „Proche de l’église des Grecs appellée s. Hélie, je vids deux belles colomnes cannelées d’ordre corinthien, dont la base, le plinthe, le chapiteau et l’architrave sont égalment de bonne manière. On juge que c’est le reste d’un temple de Junon par une inscription, qu’on a trouvée proche de là, et que je vids dans l’ancienne église de s. Donat.” 45) Conf. Corpus Inscr. Lat. III, n. 2904, wo sie als „ad aedem s. Donati iuxta ecclesiam cathedralem in basicolumnae” angeführt wird. Unter n. 2go5 C. J. L. III. Bd. steht die folgende Inschrift nach Cyriacus als „ad aedem s. Trinitatis” nach Martyr Juc. als „in tempio divi Donati”: IVNONI. AVGVSTE | APPVLEIA M. FIL | QVINTA. SVO. ET | L. TVRPILLII. BROCCHI | NOMINE. Die erwähnte „aedes s. Trinitatis” und „templum divi Donati” sind eine und dieselbe Kirche; und diese Inschrift n. 2go5 ist nur eine corrupte Abschrift der sub n. 2go4 angeführten, wie sie bei einigen Schriftstellern vorkommt. Gliubavac, Lucius und nach ihnen Farlati (Illyr. Sacr. t. V, pag. 38) haben dies hervorgehoben.