II. ZARA. 9' tief als die der Unterkirche, nämlich: 3 Fuss 9 Zoll, der Umgang ist daher etwas breiter, als der Umgang der Unterkirche. Die zwei Säulen römischen Ursprungs, welche natürlich über den Säulen der Unterkirche aufgestellt sind, und deren Capitäl wir in Fig. 8 abgebildet haben, sind deswegen noch von einigem Interesse, weil sie die Spuren des Gitterwerkes deutlich zeigen, welches als Brüstung um die ganze Empore herumlief. Von der Empore aus, die gegenwärtig mit einem Nothdache bedeckt ist, hat man einen Blick in den eigentlichen Kuppelbau. Leider ist die obere Kuppel eingestürzt und nichts Anderes als eine Ruine. Doch das ist deutlich, dass die Mauer über die Arcaden der Empore einige Fuss hoch senkrecht aufsteigt; dann läuft ein einfaches Kranzgesimse herum, über demselben sind in der Weise der byzantinischen Kirchen Fenster angebracht, welche den Mittelraum, welcher der oberen und unteren Kirche gemein war, beleuchtet haben. Die Curve, welche die Kuppel genommen hat, lässt sich heute nicht mehr beurtheilen. Die alten Fenster, welche auf Fis- 8- dem Stiegenhause noch vorhanden sind, haben eine Breite von 2 Fuss, eine Höhe von 3 Fuss bis 3 Fuss 4 Zoll. Ornamente sind ausserordentlich wenig vorhanden. Die umlaufenden Gesimse im Innern zeigen nichts als eine schmale Platte und eine flache Hohlkehle, kaum dass auf dem Gesimse der Haupt-Apsis ein vorspringendes Blatt vorkommt. Von äusseren Ornamenten ist nichts sichtbar, als die Lisenen, wie sie ebenfalls auf frühbyzantinischen oder vielmehr spätrömischen Gebäuden schon erscheinen. Insoweit man das Materiale, aus welchem gebaut wurde, beurtheilen kann, so ergibt sich, dass man es mit einem Werke zu thun hat, welches einer Zeit angehört, in der die grossen Bau-Traditionen der Römer nicht mehr festgehalten