I. ARBE. 67 Zum zweitenmale zeigte sich den Feinden Arbes die Macht des heiligen Christoph im Jahre 1097, a*s König Coloman von Ungarn dreizehn Schiffe unter der Führung des Banus Ugra ausschickte, um die Insel zu unterwerfen. Die Feinde verwüsteten das Land und verbreiteten Schrecken. Die Arbenser hatten nur drei Schiffe dem Feinde entgegenzustellen, aber sie vertrauten auf die Hilfe des heiligen Christoph; die Sonne verdunkelt sich vor den zahlreichen Geschossen, welche die dreizehn feindlichen Schiffe gegen die armen Arbenser schickten. Diese griffen tapfer an, ohne einen Pfeil abzuschiessen, warfen sich in das Meer, erkletterten die feindlichen Schiffe und zwangen einige zur Uebergabe. In dem entscheidenden Augenblicke schickte Gott die Bora (boreas wird der „ventus validus” in der Erzählung genannt) und zerstreute den Rest. Die Arbenser zogen siegreich nach Hause und gelobten einen Theil ihrer jährlichen Frucht der Kathedrale, um so den heiligen Christoph zu ehren. Und der Heilige erwies sich nicht undankbar, denn als im Jahre iio5 ein ungarischer Comes, Sergius, im Vereine mit den Vegliensern, den Einwohnern von Ossero, Cherso und Pago, auf König Coloman’s Befehl Arbe angriff, da verbrannten die Arbenser, unterstützt durch zwei Schiffe der Venetianer, die Schiffe der Ungarn, die am Rande der Küste von S. Pietro in Valle an das Land gezogen waren, und nahmen viele Feinde gefangen. Das erregte natürlich Bestürzung auf den benachbarten Inseln und Orten in Cherso, Ossero, Veglia, Pago u. s. f. und sie schickten Gesandte, um ihre gefangenen Landeskinder aus der Gefangenschaft zu befreien. Die Arbenser Hessen sich auch bereit finden, jedoch unter der Bedingung, dass sie ein eigens zu diesem Behufe angefertigtes Holz auf dem Rücken dreimal um die Hauptkirche trugen. Und dies geschah auch. Die Gefangenen gaben sich so als vom heiligen Christoph besiegt und unter das Joch geworfen zu erkennen, und die Arbenser hängten dies hölzerne Siegeszeichen als Trophäe in der Kirche auf, wo es noch im vierzehnten Jahrhundert unter Bischof Gregor gesehen worden sein soll. — Aber der Schutz des Heiligen gegen den mächtigen Coloman war von kurzer Dauer; denn schon 1106 mussten sich die Arbenser seiner Herrschaft unterwerfen. Die Christoph-Bilder kommen daher häufig in Arbe vor, und werden 5*