III. NONA. III. Nona. Die obere Kerka. Einer der ältesten Orte Dalmatiens ist Nona (das At’voovo, des Ptol., das Ainonon des Plinius und Enona des G. Rav. Nova des Const. Phorph.103), slav. Nin). Dieser Ort hatte sowohl zu den Zeiten der Römer als im Mittelalter eine grössere Bedeutung. Die grosse Anzahl römischer Inschriften, die seit jeher in Nona gefunden wurden, bezeugen die Bedeutung Nonas im Alterthum. Im frühen Mittelalter war Nona (Nina, Nin) von den croatischen Slaven besetzt, die Residenz kleiner slavischer Zupane; zugleich der Sitz eines Bisthumes. In der zweiten Hälfte des neunten Jahrhunderts wird ein croatischer Bischof Theodosius von Nona genannt, der, mit dem römischen Stuhle in unmittelbarem Verkehr stehend, sich nicht in die Abhängigkeit des Erzbischofes von Spalato begeben wollte104). In späteren Zeiten wurde Nona, dessen Bischöfe die Träger der slavischen Liturgie gewesen zu sein scheinen, in den Hintergrund gedrängt; lange Zeit hindurch blieb das Bisthum unbesetzt, und erst unter Gregor dem Grossen im Jahre 1074 wurde es wieder her-gestellt. Wie die meisten dalmatinischen Städte, kam es später abwechselnd in den Besitz der Ungarn und in den der Vene-tianer. Im Jahre 135y wurde es von den Ungarn belagert, im Jahre 1571 und 1646 von den Venetianern verbrannt, damit sich die Türken in demselben nicht festsetzen könnten. Seit dieser Zeit ist der Ort sehr verödet. Der Hafen ist versandet, und um die Mauern von Nona zieht sich ein Sumpf, in dessen Schlamm der Bach Ricina sich ergiesst. Die Gegend ist heutzutage durch die Fieberluft berüchtigt, welche daselbst herrscht. Fast neun Miglien von Zara gelegen, wird dieser Ort von Reisenden wohl nie besucht, es ist auch in demselben mit Ausnahme einiger christlichen Denkmäler und einer altslavischen Inschrift, die mich dorthin lockte, und einigen wenigen Resten aus dem Mittelalter, nichts zu finden, was Beachtung verdient. M3) vid. Forbiger, 1. c. III, p. 840. 1M) Dümmler a. a. O. S. 42.