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HISTORISCHE EINLEITUNG.
Dalmatiner nureinen lächerlichen Eindruck machen konnte; die dalmatinischen Recruten wurden in italienische Regimenter gesteckt oder so vertheilt, dass der Glanz irgend einer militärischen Waffen-that dem Namen Dalmatiens nicht zu Gute kommen konnte. Was also die kriegerische Kraft steigern oder erhalten konnte, das wurde in Dalmatien wenigstens principiell untergraben. Doch glücklicherweise hatten diese Gesetze nur eine sehr kurze Dauer, und es liegt noch immer in den Händen der Regierung, zu jenem System zurückzukehren, welches den kriegerischen Geist der Bevölkerung aufrechthält und nährt.
    Drittens. Würde die Pflege der slavischen Bevölkerung in den Städten von selbst eine Schutzmauer bilden gegen die Propaganda des italienisch revolutionären Elementes, wenn es demselben gelingen sollte, sich nach der Ostküste des adriatischen Meeres auszubreiten, und endlich
    Viertens wird die gerechte Würdigung dieser Interessen der slavischen Bevölkerung auf die benachbarten Bosniaken und anderweitigen türkischen Slaven einen guten Eindruck und diese Bevölkerung geneigt machen, sich an Oesterreich immer enger anzuschliessen. Natürlich wird dies allein nicht ausreichen, um die Verbindung zwischen diesen Bevölkerungen zu erleichtern, denn diese ist in erster Linie auf die Interessen des Verkehrs und des Handels gegründet, und trotzdem auf der österreichischen Seite die Strasse sich verbessert, Salz-Depots in der nächsten Nähe der Karawanseraien errichtet worden sind, trotzdem wird viel geklagt, dass die Karawanen aus den türkischen Provinzen kleiner geworden sind, an gewissen Orten gänzlich ausblieben und die Kaufleute in Bosnien andere Verkehrswege gesucht haben — eine Erscheinung, welche in Dalmatien mit •ziemlicher Einstimmigkeit einer schlechten und unbequemen Zollmanipulation und Zollgesetzgebung zugeschrieben wird.
    An dem geringen Aufschwünge der slavischen Bevölkerung in Dalmatien trägt die katholische Geistlichkeit einen nicht unbedeutenden Theil der Schuld. Ein Theil der höheren Geistlichkeit, und zwar kein geringer, ist mit seinen Sympathien Italien zugewendet. Jeden Augenblick bereit, den Aberglauben und die Unwissenheit der Morlaken durch Processionen, Ausstellung von Reliquien u. s. f. materiell auszubeuten, besitzen die Geist-