V. TRAil. beschenkte, dass sie an der Meeresküste einen Thurm zum Schutze gegen türkische Einfälle bauen. Um diese Thürme, die jetzt nur mehr als Ruinen bestehen, siedelten sich Dörfer an, deren Lage am Meere, umgeben von einer üppigen Vegetation mit dazu beiträgt, den Reiz der Gegend zu erhöhen. Trau selbst liegt jetzt auf der Insel, zwischen dem dalmatinischen Festlande und der grossen Insel Bua, in dem drei Miglien langen Canal von Traü, und erfreut sich jetzt einer Eisenbahnverbindung mit Spalato, dem nordwestlichen Hinterlande; die Eisenbahnverbindung mit Bosnien-Herzegowina ist aber unzureichend. Mit dem Festlande ist es durch eine kleine hölzerne Brücke verbunden, mit der Insel Bua durch eine steinerne, an i 5o Schritte lange, die in der Mitte zur Durchfahrt für Schiffe geöffnet werden kann. Diese Lage der Stadt hat für die Einwohner derselben gegenwärtig sehr viel Unannehmlichkeiten. Es ist begreiflich, dass bei dem niederen Wasserstande sich gegen das Festland zu viel Sumpf bildet und dieser den Ort selbst nichts weniger als gesund macht. In Folge der Ausdünstungen dieser Sümpfe herrschen daselbst in der Herbstzeit sehr häufig Fieber. Die Verbindung mit der Insel Bua hingegen stört die Schifffahrt, da das Meer zwischen der Brücke etwa über 6 Fuss Tiefe hat und Dampfschiffe dasselbe nur bei ruhigem Wetter passiren können. Es entgehen daher Traü heutzutage die Vortheile der directen Verbindung mit den Dampfschiffen, die für den Ort um so bedeutender wären, als die ganze Fahrt im Canale eine sehr sichere und der Verkehr mit Wein und ähnlichen Landesproducten ein reicher ist. Wie alle Orte, welche in der heutigen Zeit nicht geeignet sind, die Knotenpunkte des Handels und Verkehrs der administrativen und der kirchlichen Behörde zu bilden, nothwendigerweise zurückgehen müssen, so ist es auch mit Traü der Fall, Es hat sein Leben fast gänzlich an Spalato abgegeben, der Bischofsitz ist verschwunden, von Unterrichtsanstalten befindet sich daselbst nichts als eine einfache Volksschule. Gegenwärtig haben sich diese Zustände wie in ganz Dalmatien wesentlich gebessert. Die Hebung des Volksunterrichtes kam insbesondere der slavischen Bevölkerung zu statten. Die Zahl der Häuser wird etwas über 5oo angegeben und die Zahl