VORWORT. VII Einige nicht unwichtige Ergänzungen erfuhr die zweite Auflage der „mittelalterlichen Denkmale” auch dadurch, dass ich noch während des Druckes von mehreren literarischen Publicationen, welche sich auf die mittelalterlichen Kunstdenkmale Dalmatiens beziehen, Kenntniss erhielt. Ich benützte dieselben soweit es nur möglich war und habe sie an den betreffenden Stellen angeführt. Der rege Eifer, die Geschichte des Landes und seiner Denkmale zu erforschen, bildet eine Lichtseite im Culturleben des heutigen Dalmatiens. Sowohl Slaven als Italiener nehmen an dieser Literatur theil. Die Gelehrten jener Länder haben mit ganz besonderen Schwierigkeiten zu kämpfen. Ihnen stehen keine grossen, öffentlichen Bibliotheken zur Verfügung. Die Hauptstädte Dalmatiens Zara, Spalato, Ragusa haben keinen directen Eisenbahnverkehr mit Wien, dem Centrum der Monarchie. Der geistige und der commercielle Verkehr mit den Hinterländern unterliegt grossen Schwierigkeiten, da Bosnien und die Herzegowina auch volkswirthschaftlich vielfach von den nationalen und politischen Gegnern des Slaventhums in Pest abhängig sind. Nicht wenige von den Autoren müssen ihre Abhandlungen auf eigene Kosten drucken lassen; in allen Dingen, welche sich auf Druck beziehen, herrschen in Dalmatien noch sehr primitive Zustände, desto mehr gereicht das, was dort publicirt wird, den Autoren zu grösser Ehre. Unter diesen ist Professor Giuseppe Gelcich in erster Linie zu nennen. Von Gelcich liegen mir drei Publicationen vor. Die eine behandelt die Istituzione marittime e sanitarie della repubblica di Ragusa. Sie ist aus Anlass der Triester Jubelausstellung 1882 erschienen. Die andere, welche als Schulprogramm der kaiserl. nautischen Schule in Ragusa im Jahre 1882/3 erschienen ist, enthält Studien über Ragusa und seine Monumente. Sie ist reich illustrirt. Die dritte Publication beschäftigt sich mit der Geschichte der Bocche di Cattaro; sie ist unter dem Titel „Memorie storiche