ii4
II. ZARA.
imperio aufbewahrt hat. Bei der Beschreibung des byzantinischen Thema Dalmatiens im cap. 29 1. c. (dieses Capitel ist im Jahre 949 geschrieben) erwähnt Porphyrogenetus die Kirchen von mehreren Städten Dalmatiens. In Cattaro, schreibt er, sei die Kirche des heil. Tryphon, in Ragusa die des heil. Stephanus, in Trau die des heil. Laurentius, in Spalato die des heil. Domnius, von welcher er hinzusetzt: quod cubiculum erat eiusdem imperatoris Diocletiani. In allen diesen Städten macht Porphyrogenetus je eine Kirche namhaft, nur in Zara nennt er ihrer zwei: „Templum autem s. Anastasiae oblongum est, simile illi, quod in Chalcopratiis (Vorstadt in Constantinopel) est; et columnas habet prasinas atque albas, totumque ornatum est figuris, pictura vetusta elaboratis; pavimentum vero ipsius mirifice ex opere tessellato confectum. Juxta autem ilud est aliud quoque templum rotundum s. Trinitatis; et supra illud rursum aliud instar catechumenorum, itidem rotundum, in quod cochlea ascenditur”.53)
    Diese letzterwähnte Kirche ist ohne Zweifel die jetzige Kirche des heil. Donatus. Sie hat somit eine so alte historische Bestätigung, dass sich einer älteren kaum eine Kirche unserer Monarchie rühmen kann. Aber zu welcher Zeit und von wem die Kirche aufgeführt wurde, sagt uns Porphyrogenetus nicht. Diese Frage ist nun nach Möglichkeit zu lösen.
     Alte schriftliche Aufzeichnungen und alte Traditionen stellen diese Kirche mit dem Bischöfe von Zara, Donatus III., welcher in den ersten Decennien des neunten Jahrhunderts lebte, in engste Verbindung. Viele nehmen an, er hätte die Kirche auf der Stelle (ibidem — Farlati), somit auf dem Fundamente eines alten heidnischen Tempels, nämlich der Juno (Livia) Augusta aufgeführt. Nach Anderen (Kreljanovic mit Berufung auf Ponte, Tanzlingher, Gliubavac —siehe oben) hätte der Bischof DonatusIII. den alten Tempel, der stark beschädigt oder halb verfallen war, zuerst ganz demolirt und mit dessen Trümmern dann die Kirche aufgebaut.64)
      53)	Monumenta spectantia historiam Slavorum Meridionalium, Zagrabiae 1877, Vol. VII, p. 401 seqq.
     51)	Die Meinung des Herrn C. F. Cav. Bianchi (Memorie di Zara, Zara 1875), die jetzige Donatus-Kirche sei ein Bau, ein Tempel aus den