V. TRAU. 23l jenes Wandraumes, auf welchem eine Seitenthür angebracht ist, befindet sich überall, sowohl in dem Seitenschiffe als in dem Hauptschiffe, ein ziemlich hohes, nach aussen zu sich erweiterndes Fenster, so zwar, dass dem Innern der Kirche selbst hinlängliches Licht zugeführt wird. Dasjenige, was an diesen Langseiten der Kirche vorzugsweise auffällt und besonders hervorgehoben werden muss, ist erstens das kleinere Kirchenthor an derSüdseite, zweitens der eigenthümlicheZwischenbau zwischen Dach und Gesimse und drittens die eisernen Verankerungen. Was nun zuerst das Südthor (Taf. XIV, F) betrifft, so ist dasselbe durch zwei einspringende rechte Winkel, in deren Ecken zwei Säulen (Fig. 65) gestellt sind, so angeordnet, wie bei fast allen romanischen Bauten. Die Säulen haben abwechselnd einen muschelartig verzierten oder einen gewundenen Schaft. Der Säulenfuss ist der attische mit Eckblättern, das Capitäl hat das romanische Blattornament. Die lichte Höhe der eigentlichen Thüre ist 16 Fuss, die lichte Breite 5 Fuss. Der Thürsturz ist ein einfacher Steinbalken, in dessen Mitte sich ein Kreuz befindet. Die Consolen, welche den Thürsturz tragen, haben ein ziemlich bewegtes Blattornament. Die Portalhalle setzt dieselben Motive fort, die in den Momenten des Säulenschaftes gegeben sind. In der Mitte des Tympanons befindet sich ein Fenster in der Form eines Vierpasses mit einer Inschrift, die in zwei Zeilen rund herum um das Fenster läuft und das Jahr 1213 als die Zeit angibt, in welcher dieses Werk gemacht wurde. Diese Angabe stimmt ganz vollkommen zum Charakter der Architektur. Die Inschrift lautet wie folgt: HOC OPVS EST FACTVM POST PARTVM VIRG1NIS ACTVM ANNO MILENO TREDECIM CON1VNGE DECENO PRAESVLE TVSCANO GENERE PRESIDENTE TREGUANO PROSAPIAQVE PIA COMITE SIMVL URB1S HELIA. Eine ganz besondere Merkwürdigkeit der Kirche ist der Aufbau zwischen dem Gesimse der Mauer und dem Dache. Es befinden sich nämlich — wie der mitgetheilte Querdurchschnitt zeigt — oberhalb dem früher beschriebenen, mit dem Zahnschnitte versehenen Gesimse der Mauer neun Säulchen mit einem regelmässigen Blattcapitäle und Säulenfusse von 2 Fuss