V. TRAij. erweiterte er die Privilegien der Kirche, gründete das Kloster der Benedictinerinnen zum heil. Nikolaus, und sah endlich im Geiste die Stunde des Todes herannahen. In dieser glänzte am meisten die prophetische Kraft seines Geistes. Wie Christus den Untergang von Jerusalem, so sah und sagte er den Untergang von Traü voraus: „Nach einem Menschengeschlecht'werde wegen ihrer Sünden Gott diesen Ort mit der Ruthe seines Zornes heimsuchen, alle seine Mauern zerstören; die Einwohner werden eine nicht geringe Zeit in anderen Orten zerstreut im Exile leben, aber sie werden in die Stadt wiederkehren und sie wieder aufbauen, und er wird seine Verehrer fortwährend als unüberwindlich beschützen.” — Er wurde an jenem Orte begraben, an dem er es verlangt hatte. Auf seinem Grabe sind Blinde sehend, Lahme geheilt, Besessene von den Dämonen befreit worden. Die von Johannes von Traü vorhergesagte Zerstörung der Stadt liess nicht lange auf sich warten. Die Geschichtschreiber des Landes sind nicht recht darüber einig, in welchem Jahre und in welchem Umfange diese Zerstörung stattgefunden habe. Die meisten setzen sie in das Jahr 1123, wo die Küste Dalmatiens, von den Venetianern schlecht bewahrt, den Einfällen der Saracenen preisgegeben war. Viele Trauriner flohen nach Spalato. Erst um das Jahr ii52 kehrten die meisten Einwohner der Stadt zum Aufbau zurück. Während dieser Zeit war aber das Palladium der Sicherheit und der Grösse von Traü, der Leichnam und das Grabmal des Heiligen, vergessen worden. Es wurden die grössten Bemühungen gemacht, denselben wieder zu finden. Die Worte des Einsiedlers Theodor auf der Insel Bua gaben den Fingerzeig und man fand denselben an derselben Stelle m der Nähe des Altars der Heiligen Cosmas und Damia-nus, wo jetzt auf dem Fussboden die Worte in Lapidarschrift gelesen werden: CORPVS D. IOANNIS HIC INVENTVM. Auch Her Arm des neiTT Johannes, den die Venetianer sich zu verschaffen gewusst hatten, kehrte in wunderbarer Weise wieder nach Traü zurück, und vom Jahre n86 bis auf den heutigen Tag wird der Leichnam des Heiligen in der prachtvollen Capelle bewahrt, die wir später beschreiben werden.