V. TRAÍI. 2I7 sehen, welche als Sitze für Bischöfe und Priester diente, bevor die heutigen Chorstühle aufgestellt wurden. Bekanntlich kommt eine solche Anordnung der Bischofs- und Priestersitze schon in der altchristlichen Basílica vor. Die Gewölbe des Seitenschiffes haben nichts Eigenthüm-liches; sie sind sämmtlich einfache Kreuzgewölbe mit ziemlich stark hervortretenden Rippen; dass die Quergurten in denselben keinen Spitzbogen haben, ist schon gesagt worden. Das Innere der Kirche hingegen bietet mehrere sehr interessante Details, die hervorgehob^n zu werden verdienen. Dahin gehören: der Hauptaltar, das Pulpitum, die Chorstühle und einzelne in der Kirche vorkommende Grabinschriften; daran fügen wir die Seitencapellen und die Sacristei. Wir werden uns mit diesen Details der Reihe nach beschäftigen. ^jJDe^r^C^bon^naltar^ Der Haupta tar der Kirche (Taf. XIV, C) ist ein Ciborien-altar. Der Baldachin dieses Altars ruht auf vier Säulen, die mit Einschluss des Architravs eine Höhe von 11 Fuss 8 Zoll haben und ein regelmässiges Viereck bilden, dessen Seite 10 Fuss 27, Zoll misst. Auf diesem viereckigen Unterbau steht ein Achteck, aus grauem Marmor gearbeitet, ein thurmartiger Aufbau, der durch eine Doppelreihe von Säulen gebildet ist, welche als Stütze der Platten des Baldachins dienen. Die Anordnung ist, wie Fig. 61 zeigt, ausserordentlich einfach, aber eben diese Einfachheit mag Ursache sein, dass dieser hochaufstrebende Altarbau eine hübsche Wirkung hervorbringt. Die vier Capitäle der Säulen, welche den Baldachin tragen, sind aus Marmor mit reichen Ornamenten gearbeitet, theilweise eine Verbindung von Blattornamenten mit Drachen, theils wieder mit Engelsköpfchen. Diese Capitäle waren ursprünglich vergoldet und stimmen ganz mit dem Charakter der Capitäle überein, wie dieser sich bei den Kanzelbauten in Spalato und Trau zeigt. Auf der vorderen Seite des Architravs ist in goldenen Buchstaben folgende Inschrift: MARIA GRATIA PLENA DONUS TECVM f ECCE ANCILLA DÖNI FIAT MIHI SECVNDVM VERBVM TVM.