HISTORISCHE EINLEITUNG. I 5 der Schlacht von Königgrätz. Das Deutsche Reich hat sich mit der österreichischen Monarchie, die Hohenzollern’sche mit der Habsburgischen Dynastie wieder versöhnt und heutigentags erblickt man in dem intimen Verhältniss der beiden deutschen Herrscherhäuser die stärkste Garantie für eine friedliche Entwicklung Centraleuropas. Wie zu Zeiten Karl des Grossen und Friedrich Barbarossa’s ist der deutsche Name hochgeachtet in der ganzen civilisirten Welt. Die republikanische Idee, welche in Frankreich verkörpert ist, hat keine propagandistische Macht mehr. Für den ganzen östlichen Küstenstrich des adriatischen Meeres hat sie nur eine secundare Bedeutung. Auch das heutige Italien hat friedliche Intentionen und scheint die Wiederaufnahme der venetianischen Traditionen einer Herrschaft an der Ostküste des adriatischen Meeres vorläufig aufgegeben zu haben, da diese jetzt, nach dem Verfall der venetianischen Aristokratie für die Lagunenstadt keine Bedeutung haben. Der Schwerpunkt für den Seehandel des heutigen Italien liegt jetzt in Genua, Livorno, Brindisi und Neapel. Viel wichtiger als Italien ist für den ganzen croatisch-dalmatinischen Küstenstrich die veränderte Stellung Bosniens und der Herzegowina zur Türkei. In diesen Ländern wurden durch das österreichische Heer die Südslaven von der türkischen Herrschaft befreit. Der Entwicklung der Nationalsprache und der Freiheit der beiden herrschenden christlichen Cuite wird von Oesterreich aus die grösste Sorge zugewendet. Das occupirte Land ist das enfant chéri der massgebendsten Kreise der österreichischen Regierung. Aber auf volkswirthschaftlichem Gebiete ist in Bosnien und der Herzegowina, wie in dem croatisch-dalmatinischen Küstenstrich noch ausserordentlich viel zu thun, um die legitimen Erwartungen der Bevölkerungen einigermassen zu befriedigen. Man schreibt es dem Einflüsse magyarischer Staatsmänner zu, dass die Namens der österreichischen Monarchie erworbenen südslavischen Länder Bosnien und Herzegowina keine directe Eisenbahnverbindung mit dem Sitze des österreichischen Kaisers, und dass die Hinterländer von Dalmatien keine genügende Eisenbahnverbindung zur dalmatinisch-croatischen Küste haben. Es scheint, als ob der Königtitel für das dreieinige Königreich für