V. TRAÜ. 225 des heil. Paul und des heil. Johannes Evangelist geschätzt werden. Die letztere wird von Einigen dem Andrea aus Du-razzo zugeschrieben. Vasari126) hingegen legt ausser diesen beiden Statuen auch die der Heiligen Philipp und Thomas dem Alessandro Vittoria bei.[ Die Statuen erhalten hinlängliches Licht durch die zahlreichen runden Fenster, die um den ganzen Bau herum angebracht sind. Die Architektur dieser Capelle ist ziemlich rein, wenn auch ein wenig überladen; die Statuen selbst, besonders die genannten, haben eine Sicherheit des Vortrages, wie sie bei Künstlern aus jener Periode nicht häufig vorkömmt. Am Ende der Capelle ist der grosse prachtvolle Altar, geschmückt mit verschiedenem kostbaren Marmor, der den Leichnam des seligen Johannes Ursinus enthält. Derselbe wurde im Jahre 1681 am 4. Mai in feierlicher Weise in den Altar gegeben. Die Inschrift, die sich rückwärts in Reliefbuchstaben, die in jener Gegend besonders in der Mode gewesen zu sein scheinen, befindet, lautet wie folgt: HOC SEPULCRUM VIDEAT CUNCTA GENS DEVO 1 INCLINATO CAPITE ATQUE FIDE TO J IN QUO SANCTI TEGITUR CORPUS CONFESSO \ JOHANNIS TRAGURII VE RI DEFENSO / TA R1S 9. Die Aussenwände der Capelle sollten ganz gleich sein mit der übrigen Kirchenmauer, und der Stein, von dem sie die Capelle zu bauen hätten, sollte hergenommen werden aus Voluja oder der Insel Buja. 10. Endlich verpflichtete sich der Operarius der Domkirche, dass er auf Kosten der Kirche das oben erwähnte Haus niederreissen und entfernen wird, dass er das alte marmorne Grab des seligen Johannes den Meistern zur Verfügung stellen wird, sowie jenes Material, welches man von der Mauer bekommt, die man des Eingangs wegen in die Capelle durchbrechen wird. Dass er den Stein auf Kosten der Kirche ausgraben wird in Voluja und über’s Meer herbringen; dass er ihnen zum Dienstgebrauch zwei Kirchenhütten überlassen wird und das Haus in der Gasse „Niffaro”, wo Andreas gewohnt hat, endlich dass er ihnen für’s Ganze 23oo Ducaten zahlen wird. Noch beschloss man, dass alle Zeichnungen, den Bau dieser Capelle betreffend, in der Gemeindekanzlei in einem Kästchen aufbewahrt werden. 126) Vasari erwähnt den Alessandro Vittoria im Leben des Ja-copo Sansovino und er schreibt alle vier Apostel im Dome von Trau dem A. Vittoria zu. A. Vittoria, geboren zu Trient i525, gestorben in Venedig 1608, hat in Temanza einen Biographen gefunden. Mit Recht hebt Vasari die vivezza d’ingegno und seine schöne Vortragsweise (maniere) hervor. v. Eitelberger, Knnsthi*tor. Schriften. IV.