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ZUR ORIENTIRUNG ÜBER GESCHICHTE,
untrennbarer Verbindung stehen, vielen Menschen Beschäftigung gaben. Erst in jüngster Zeit sind vierzig der besten Arbeiter aus Curzola nach Constantinopel ausgewandert. Die grossen seefahrenden Nationen recrutiren ihre Matrosen sehr gern aus Dalmatien. Der Küstenbewohner Dalmatiens ist ein ge-borner Matrose11).”
Zur Orientirung über die Geschichte, Reise-Routen und Literatur von Dalmatien.
(Erweitertes Vorwort aus der ersten Ausgabe vom Jahre 1861.)
    Der nachfolgende Bericht über die mittelalterlichen Denkmale Dalmatiens ist die Frucht einer beinahe zweimonatlichen Reise, welche ich in Begleitung des Architekten Winfried Zimmermann12) im August und September des Jahres 1859 im Aufträge der k. k. Central - Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale gemacht habe. Während dieses meines Ausfluges habe ich nicht Gelegenheit gehabt, diese interessante Provinz vollständig zu erforschen. Die Zeit, die mir zu meinen Forschungen gegönnt war, war viel zu kurz, als dass ich es heute wagen könnte, ein vollständiges Bild der Kunst Dalmatiens zu entwerfen. Ich habe mich blos in einigen Orten, Arbe, Nona, Zara, Kistagne, Traü, Spalato, Ragusa, Ragusa-vecchia aufgehalten, und war auch da weniger bemüht, über schon Bekanntes wieder zu berichten, als vielmehr die weniger bekannten, mittelalterlichen Kunstdenkmale den österreichischen und auswärtigen Freunden der
     11)	Gegenwärtig gibt es in Dalmatien zwei k. k. nautische Schulen in Ragusa und in Cattaro. Die heutige nautische Schule in Fiume ist eine königl. ungarische Anstalt höheren Ranges, als die zwei nautischen Schulen in Dalmatien.
     12)	Zu Prag am 11. November i83o geb., starb er in Wien am 19. August 1881. Er war Zögling der Wiener Akademie der bildenden Künste, eir. bevorzugter und begeisterter Schüler van der Nüll’s und A. v. Siccardsburg’s. Er war ein eminenter Zeichner für Architektur und Kunstgewerbe. An den Entwürfen für den Bischofspalast in Czernowitz nahm er einen hervorragenden Antheil.