REISE-ROUTEN UND LITERATUR VON DALMATIEN. 49 mit Venedig einen vorzüglichen Platz in der dalmatinischen Geschichte ein. Zwar lässt sich in ganz Dalmatien der nachhaltige Einfluss Ludwig des Grossen nachweisen, aber die Herrschaft Venedigs über Dalmatien wurde durch die Besitznahme von Zara im Jahre 1409, die von Sebenico im Jahre 1412, die von Trau und Spalato im Jahre 1420, denen bald alle dalmatinischen Inseln nachfolgten, besiegelt. Dalmatien erwachs ein neuer Feind in den Türken, die sich dort 1429 zum erstenmale sehen liessen. Die regelmässigen Einfälle der Türken in Dalmatien haben erst mit dem Jahre 1462 begonnen, nachdem sie Serbien und Bosnien erobert und so dem Lande einen Theil der natürlichen Hilfsquellen abgeschnitten hatten. Zur ersten Abwehr der fortwährenden Raubzüge diente zwar eine Art von Grenzvolk, die Üskoken, welchen im Jahre 1522 die Feste Clissa angewiesen wurde; doch genügten diese bald nicht, da sie, hineingeschoben zwischen die Venetianer und Türken, mehr ein Element der Unruhe als der Sicherheit bildeten. Während die Türken auf der einen Seite das Land verwüsteten und ihre Herrschaft ausbreiteten, so beuteten auf der anderen Seite die Venetianer ihre dalmatinischen Besitzungen, welche sie durch die Friedensschlüsse von 1669, 1699 und 1718 errungen hatten, in jeder Weise aus. Die slavische Landbevölkerung erlag den Türken, die Küstenstädte wurden in diesen Jahrhunderten italienisirt oder vielmehr dem venetianischen Staats- und Seeleben vollkommen unterwürfig gemacht. Nur eine einzige Stadt war es gewesen, welche in einer wunderbaren Weise Venedig und der Türkei gegenüber ihre Unabhängigkeit zu bewahren gewusst hat, nämlich die Freistadt Ragusa, deren Geschichte später noch erwähnt wird. Nach der Einverleibung Venedigs in die französische Republik kam, mit Ausnahme Ragusas, Dalmatien, welches der venetianischen Herrschaft und der venetianischen Erpressungen überdrüssig war, durch den Frieden von Campo Formio vom 17. October 1797 unter österreichische Herrschaft. Widerstandslos hatten sich, wie Krones in seiner Geschichte Oesterreichs (IV, S. 574) schreibt, bereits (Ende Mai 1797) Croatisch-Istrien und Dalmatien der französischen Republik gefügt; nur Perasto und v. Eitelberger, Kunsthistor. Schriften IV, . a