V. TRAÙ. von Geburt, der im Jahre 1679 in Rom starb und ohne Frage zu den ersten Celebritäten Dalmatiens zählt.llä) Eine kurze und gute Darstellung der Geschichte dieser Stadt gibt Otto Freiherr von Reinsberg-Düringsfeld in den Anmerkungen zu dem Reiseberichte seiner Frau aus Dalmatien. Wir theilen aus der Geschichte von Trau nur so viel mit, als uns nothwendig scheint, um die Monumente zu illustriren, die wir sogleich beschreiben werden. Im Anfänge des neunten Jahrhunderts sehen wir Traü eine kurze Zeit hindurch unter der Herrschaft Karl’s des Grossen. Von da an schwankte die Herrschaft über diese Stadt zwischen den griechischen Kaisern, den Ungarn, den Croaten und Venedig. Letztere behielten das Uebergewicht und die Oberherrschaft bis zum Falle der venetianischen Republik im Jahre 1797. Die erste Berührung mit den Venetianern unter dem Dogen Pietro Orseolo II. fällt in die Jahre 991 bis 1069, in jene Zeit, in welcher der croatische Grosszupan Dirzislaw herrschte. Die ersten urkundlichen Privilegien erhielt Traü von den Ungarn, und zwar im Jahre 1108 von König Coloman von Ungarn, welche im Jahre 1124 von Stephan, ii5i von Geysa III., 1182 von Bela III. bestätigt und erweitert wurden. Die Bevölkerung jener Zeit scheint eine vorzugsweise slavische gewesen zu sein. Die Kirchensprache in Traü folgte wohl ohne Frage den Gewohnheiten, die in der Spalatriner Kathedrale seit früher Zeit schon herrschend geworden sind. Dass man in Zara, als im Jahre 1177 Alexander III., von Barbarossa verfolgt, in der Kathedrale einzog, das Te Deum in illyrischer Sprache gesungen hat, hängt mit eigenthümlichen, nur das obere Dalmatien berührenden geschichtlichen Zuständen zusammen, die Dümmler116) klar auseinandersetzt. Aber im gewöhnlichen Leben war noch im sechzehnten Jahrhundert die slavische Sprache und Lebensweise in Traü vorherrschend, die lingua franca verstanden blos die 115) Von G. Lucio rühren mehrere historische Werke über Dalmatien und Traù her. Die Memorie della citta di Traù sind 1^74 in Venedig bei Stefano /6}li Gurti gedruckt. Er starb im 70. Lebensjahre, unvermählt. Sein Grabstein in der Kirche S. Girolamo in Rom trägt folgende Inschrift: D. O. M. ILLYRICAE NATIONIS IN URBE PRAESIDIBVS IO LVCIO NOB. TRAGURIENSI. u6) A. a. O. S. 56.