VI. SPALATO. verstimmt über die rohe Einfügung einer hölzernen Balustrade in den antiken Bau, über die Gleichgiltigkeit und den Unverstand der Jahrhunderte, der sich in der Geringschätzung der Kunstdenkmäler überall zeigt, und man ist daher geneigt, die Werke des Mittelalters gänzlich zu übersehen, und dieser Zeit jenen Unverstand zuzuschreiben, der Kunstdenkmalen gegenüber das Privilegium späterer aufgeklärterer Jahrhunderte ist. Jedenfalls gibt es auch im Innern des Domes einige sehr beachtens-werthe Kunstwerke aus christlicher Zeit. Unter diesen nimmt das Pulpitum den ersten Platz ein. Es ist ohne Frage weit Fig. 85. besser gearbeitet, als das von Traü, und ruht auf einem sechseckigen, von sechs Säulen getragenen Unterbau, dessen innerer Durchmesser 5 Fuss 2 Zoll beträgt. Die Säulen sind sechseckig, der Säulenfuss hat die regelmässig wiederkehrende romanischattische Form mit dem Eckblatte; das i4Y2 Zoll hohe Capital (Fig. 85) zeigt Verbindungen von Blattornamenten mit Schlangen und phantastischen Thieren, die klar in der Zeichnung und von einer wunderbaren Präcision in der Durchführung sind. Sie waren ursprünglich vergoldet. Die ganze Höhe der Säule beträgt 5 Fuss. Auf jedem Säulencapitäl ruht ein kleiner Abacus, von dem aus sich die sechs Arcaden des Unterbaues