82 I. ARBE. Zwischen diesen Arcaden und der rückwärtigen sehr starken Kirchenmauer sind gewaltige Gurten gespannt, welche in con-centrischen Linien vom Capitäl gegen die Kirchenmauer sich bewegen. Zwischen diesen Gurten ist eine Art von Tonnengewölbe eingelegt, welches natürlich gegen die Mauer der Kirche steigt, gegen das Innere der Kirche abnimmt. In der Nähe der Kirche sind auch Ueberreste des alten Kreuzganges und des Capitelsaales. Wir geben von dem Capiteisaale Fig. 6 einen Grundriss; derselbe stellt ein ziemlich regelmässiges Viereck dar, in der Mitte desselben steht eine Säule (Taf. VI, Fig. 4), welche der Stützpunkt der vier in gedrückten Kreuzgewölben ausgeführten Decken ist. Diese mittlere Säule (Taf. VI, Fig. 5), die mit dem Capitäl eine Höhe von 8 Fuss 4 Zoll hat, und deren charakteristische Formen im Capitäl sowohl als im Säulenfusse hervortreten, ist noch deswegen beachtens-werth, weil sich auf der Deckplatte des Capitäls die Jahreszahl f 1481 verzeichnet findet und dadurch ein Anhaltspunkt für die Stylrichtung gewonnen wird, die in jener Zeit auf der Insel herrschte. Dieser Capitelsaal ist gegenwärtig gänzlich Ruine, auf den Wandflächen finden sich noch Spuren von allerdings sehr rohen Malereien. Am Ausgange des Kreuzganges gegen das Kloster zu ist folgende Inschrift in gothischen Buchstaben zu lesen: f DOCTORIS. EGREGII. FRATRIS. GEORGII DE SCVTHERO. BENEFICIO. 1481. Der Campanile der Kirche, ein einfacher viereckiger Bau, ist gänzlich zerstört und die Glocke aus demselben herausgenommen. 35) Die aus der Johanniskirche und dem Capiteisaale gegebenen Säulen können für die gesammten Capitäle, die in Arbe Vorkommen, als massgebend betrachtet werden. 35) Ein mir befreundeter russischer Architekt, Herr Theod.T sch ag hui n, der in den Jahren 1882/83 Dalmatien und Istrien bereist hat, beklagt sich über die geringe Sorge, welche den Denkmälern von Arbe gewidmet wird.