V. TRAÍ). Männer, nicht die Frauen. Auch die Urkunden, die Farlati aus dem zwölften und dreizehnten Jahrhundert mittheilt und in denen sehr zahlreich Namen Vorkommen, zeigen deutlich das Vorherrschen des slavischen Elementes. Die Unterdrückung der illyrischen Sprache als Kirchensprache auf dem Concil von Spalato war ein Grund, dass sich das slavische Element auf ein höheres historisches Terrain nicht erheben konnte; einen noch schwereren Schlag gegen dasselbe führte die Festsetzung der venetianischen Herrschaft und im noch höheren ' Grade der Verlust der Hinterländer, die Unterwerfung Bosniens und der Herzegowina unter die Herrschaft der Türken. Denn dadurch waren die Küstenbewohner Dalmatiens nicht nur vollständig von den Hinterländern, d. h. von jenen Gegenden abgeschnitten, die demselben Sprachstamme angehören, sondern sie waren auch dadurch dem venetianischen Einflüsse auf Gnade und Ungnade preisgegeben. Die Wirkungen dieser Verhältnisse dauern noch bis auf den heutigen Tag fort. Die Zerstörung Traüs durch die Saracenen im Jahre ii23 und die Plünderung der Stadt durch die Venetianer im Jahre 1171 trugen, wie der darauffolgende Wiederaufbau der Stadt viel zur inneren Veränderung der Bevölkerung in Trau bei. Von den letzten Jahrzehnten des zwölften Jahrhunderts angefangen blieb Trau lange Zeit hindurch unter der Herrschaft der Ungarn. Trotz der vielfachen Kämpfe, welche die Stadt während dieser Zeit zu bestehen hatte, war die Zeit der un-' garischen Herrschaft doch ohne Frage ihre glücklichste Periode. Am 24. April des Jahres i322 musste sich Trau mit Vorbehalt der Rechte des Königs von Ungarn an Venedig ergeben, in demselben Jahre gab der erste venetianische Conte der Stadt das Capitulare oder Statuto, welches die Verfassung Traùs nach dem Muster der venetianischen Verfassung regelte. Es wurde daselbst ein grösser Rath gebildet aus achtzig Nobili, welcher vier Richter wählte, die im Vereine mit dem Conte Podestà und Rettore alle Civilsachen und die vier Räthe, welche alle Criminalsachen entscheiden sollten. Diese Räthe bildeten mit dem Richter und dem Rettore den geheimen Rath. Ebenso wählte auch der grosse Rath zwölf Savii, welche mit dem geheimen Rathe den kleinen Rath bildeten. Die Venetianer