9o II. ZARA. wohl aus dem Grunde, um den Raum in der Nähe des Hochaltares breiter und freier zu machen. Der Umgang ist mit Tonnengewölben — von 6 Klafter i Fuss lichter Höhe — überdeckt, die Umgangshalle ist durch ein System von Strebebögen verstärkt, welche von der Mitte der Pfeiler und Säulen gegen die Wand zu gehen. Am Gewölbe, oberhalb der Haupt-Apsis, bemerkt man eine Arte Rosette, die zum Aufhängen der Lampen über dem Hochaltar bestimmt gewesen sein mag. In der Seitenwand sieht man auch eine Reihe von kleinen Nischen, die wohl zur Aufstellung von Statuen gedient haben. Besonders muss bemerkt werden, dass die halben Kuppeln der drei Absiden so ziemlich in derselben Höhe ab-schliessen, wie die Tonnengewölbe des unteren umlaufenden Umganges und dass daher die Altäre, welche in diesen Absiden gestanden sind, gewissermassen nur für die untere Kirche bestimmt gewesen sind. Tritt man in das Stiegenhaus, so muss bemerkt werden, dass die ganze Anlage der Treppen und der in das Stiegenhaus führenden Thüren neueren Ursprungs, die Mauer hingegen ebenso alt ist, wie der Bau selbst. Der Oberbau, wie er heutigentags vorhanden ist, gibt ein vollständiges Bild der alten Emporen, hat aber sonst vielfache Aenderungen erlitten, da er neu gepflastert, mit Mörtel überdeckt, durchweg übertüncht und zur Erweiterung des oberen Magazins auch ein Theil der Seitenmauer durchbrochen wurde. Nichtsdestoweniger ist auch dieser Theil im hohen Grade lehrreich, denn die Anschauung desselben bestätigt das, was uns Constantinus Porphyrogenetus in der Beschreibung dieser alten Dreieinigkeitskirche erzählt, dass man nämlich durch eine Treppe in das obere Stockwerk gelangt, und dass sich in diesem oberen Stockwerke eine zweite Kirche befindet. Dieser ,,stspo? vao$ Ot/yjv zarsicoo^svcov” bezieht sich offenbar auf die drei oberen selbstständigen Absiden, die über den unteren gebaut, einen selbstständigen Fussboden haben und selbstständig mit Halbkuppeln abgeschlossen sind. Offenbar haben in diesen drei Absiden ebenfalls drei Altäre gestanden. In den letzten Jahrhunderten haben dieselben als Versammlungsort der erwähnten Bruderschaft gedient. Die Pfeiler der Oberkirche sind bedeutend weniger