II. ZARA. 93 legung des alten Bodens geknüpft wurden, sind insofern in Erfüllung gegangen, als eine reiche Zahl römischer Reste zu Tage trat, welche über die einst in Zara errichteten Monumente einige Aufschlüsse zu geben im Stande ist. Wie schon erwähnt, erheben sich die Mauern und Pfeiler der Kirche grösstentheils ohne weitere Fundiri^ng über dem antiken Plattenboden.43) Auf dieses unsichere Fundament, dem zum grössten Theile der Einsturz der Kuppel der Kirche zuzuschreiben sein dürfte, folgte nicht ein festes, in entsprechendem Verbände ausgeführtes Mauerwerk, sondern als Unterlage der Pfeiler, Mauern und Säulen wurden ganz lose an einander gelegte Säulentrommeln, Gebälkstücke, Quadern, Gesimse von Postamenten und Anderes verwerthet, und erst darüber folgten die fest an einander gefügten Bautheile. In den Zeichnungen habe ich viele der Steinlagen des Unterbaues genau wiedergegeben, um sowohl die Kühnheit, den Leichtsinn (oder Un- Fig. 9. beholfenheit) in dieser Construction deutlich darzustellen, als auch eine Würdigung der einzelnen antiken Stücke zu ermöglichen. Die Numerirung der Pfeiler bezieht sich auf die gleiche Numerirung im Plane des Erdgeschosses der Kirche, die Bezeichnungen: Innenseite, Aussenseite, rechte, linke Seite sind mit Rücksicht auf einen Standpunkt in der Mitte des Raumes zu verstehen, so dass als Innenseite jene gegen den Mittelraum, als Aussenseite die nach dem Umgange gekehrte Seite der Pfeiler bezeichnet wurde. Geradezu auffallend erscheint die Art der Verwerthung antiker Säulentrommeln im Unterbau der Umfassungsmauer von der rechten Apsis bis zur 43) Ein gleicher Beweis für das grosse Vertrauen, das dem antiken Boden entgegengebracht wurde, ist in Spalato zu finden, wo sich viele der in den Palast des Diocletian eingebauten Wohnhäuser unmittelbar über diesen Boden erheben, /