III. NONA. I?3 Nahe bei Kistagne liegt hart an den Ufern der Kerka das griechische Kloster Archangelo. Die Lage desselben ist eine reizende. In der Tiefe der Thalschlucht verborgen, in welcher die Kerka fliesst, umgeben von dem prachtvollen Grün der Bäume, entzieht es sich gänzlich dem Wanderer auf der Höhe des Plateaus. Die Mönche haben in jenen Gegenden, die in früheren Jahrhunderten durch die Einfälle der Türken sehr unsicher gewesen sind, zu ihrem Wohnorte entweder die unzugänglichen Höhen der Felsen oder die verborgenen Tiefen der Schluchten gesucht. Die griechischen Mönche haben sich deswegen an dem nur durch einen Pfad zugänglichen Ufer des Flüsschens angesiedelt. Aber auch da waren sie nicht immer sicher, noch heutigentags zeigt man im Inneren der Kirche die Feuerstätte, welche die Türken im siebzehnten Jahrhundert daselbst errichtet haben. Das Kloster Archangelo (Taf. XIII, Fig. 5) ist gegenwärtig das berühmteste griechische Kloster Dalmatiens. Die Mönche, welche in demselben wohnen, sind gebildete, durch artiges und würdevolles Benehmen ausgezeichnete Männer. Sie besitzen eine hübsche Bibliothek. Das eigentliche Kloster ist ein stattlicher einstöckiger Steinbau, dessen Hofraum mit Arcaden versehen ist; das Gebäude stammt aus dem siebzehnten, die Kuppel und Kirche theilweise aus dem fünfzehnten Jahrhundert. Die Gemälde, die sich in der Kirche vorfinden, sind meistens neuere, in der Manier der byzantinischen Altarbilder gemalte Bilder ohne Kunstwerth. Die Inschriften, welche sich daselbst erhalten haben, sind aus den Jahren 1402 und 1787. Der Thurm, ganz in einfachen Formen der Spätrenaissance, stammt aus dem Jahre 1790. Alle architektonischen Details, die an der Kirche Vorkommen, weisen auf den Zusammenhang mit der abendländischen Kunst. Die beiden Inschriften lauten wie folgt: I. f WfiHOfiH. GIil KßÄ-fcHh. h rOGTHNIJp. rOGilOÄHHL. IlPOTOnOim. Ai130 /M3flPIKßfiH-6Ii. Kort. Äfi rrf. iipogth. npi AlOHG-hS fit ¿MX). 1402.