SCHLUSSREFLEXIONEN »Historia est magistra vitae«. Die »Geschichte« ist der Zusammenhang der Begebenheiten und Zustände einer Persönlichkeit, eines Gebietes, eines Volkes oder Staates. Es ist dies eine Darstellung des Ablaufes und Zusammenhanges aus einer eigentümlichen Auffassung. Die Auswahl des Stoffes und dessen Gruppierung können von verschiedenen Ausgangswerten in Betracht gezogen werden. Das politische Geschehen kann nur in Verbindung mit den übrigen Kulturgebieten behandelt werden. Lamartine sagt »II suffit de toucher un peuple, pour qu’il en sorte des trésors de désintéressement, de résignation et de courage«. »Über dem Volke stehe eine autoritäre Macht, kultivierter Individuen, welche stets Herren der eigenen Leidenschaften bleiben, um klaren Kopfes das Gute und Böse zu erwägen.« Es besteht kein besseres Mittel als die Geschichte, um darzulegen, was die Leidenschaften, besonders aber gute und schlechte Ratschläge, nicht nur auf Leiter der Geschichte, sondern auch auf jedes Volk einzuwirken vermögen. Ein kluger Lenker der Geschicke muß weise Männer erwählen, denen er freie Macht gewähren kann, ihm über alle Dinge nur die pure Wahrheit zu berichten. Derartige Umgebungen, Stützen und Ratgeber, Mitarbeiter und Helfershelfer, müßten im vollen Bewußtsein ihrer grenzenlosen Verantwortung das Richtige zu treffen vermögen, um der Gesamtheit Ersprießliches und Erfolgreiches zu betätigen. Aufgabe des Lenkers und dessen Mitarbeiter müßte vor allem sein »Die Menschheit vor feindlichen Ausbrüchen zerstörender Urgewalten und durch sophistisch — destruktive Lehren, Einflüsterungen und abstrakte Theorien künstlich hervorgebrachte Störungen des allgemeinen Gleichgewichtes, zu äquilibrieren.« Susak Ende 1937. MILAN TURKOVlC. 227