Kais. Ferdinand I. (1527 bis 1564) ließ vor der ersten Belagerung Wiens durch die Türken anno 1529 die Werbetrommel rühren und ernannte Johann Kacianer zum Gardekapitän der Grenztruppen, mit dem Sitze in Laibach. Im September 1530 begann die Auswanderung von mehreren Harambaschen und anderen kriegstüchtigen Leuten aus den Bezirken Srp, Unica und Glamoc über Bi-hac unter dem Wojwoden von Glamoc (filius Ladislai Ztypkovyth). Die Auswanderer hatten ihre Tapferkeit in Gefechten mit den Türken bewiesen und dadurch das Mißtrauen ob ihrer Verläßlichkeit zerstreut. Der Kroat. Banus Joh. Torquat Graf von Carlovic ließ im Einverständnis mit dem Landeshauptmann Katzianer von Mut-nica, diese Einwanderer über Mödling, Tschernembl, Pölland, Kostei, Laas bis tief in das Karstplateau auf öde Gründe, Weideland und Wälder ein, — wo sie ganz unbegreiflicherweise, durch fast drei Jahre, zwischen den autochthonen Bauern und Herrschaftsbesitzern nach Nomandenart kümmerlich, sozusagen sich selbst überlassen, vegetierten. Diese Flüchtlinge werden ungerechterweise, als ein Raub und Streit verursachendes Gesindel hingestellt, ohne zu berücksichtigen, wie zerfahren die Verwaltung der Länder dazumal war, wo der Kaiser residierte und die vielzähligen Instanzen im gegenseitigen Mißtrauen jede ersprießliche Beschlußfassung illusorisch machten. Wie es damals Brauch war, wurden Verhandlungen geführt, Denkschriften verfaßt und Vorschläge gemacht, Kommissionen in Tätigkeit gesetzt, aber dies alles führte zu gar keinem positiven Resultat. Daß die Uskoken auf diese Weise ein trauriges Dasein fristeten und der Umgebung zur Last fallen mußten, ist selbstverständlich; andererseits wollten sie nicht als Leibeigene zu den Herrschaften eintreten — weil sie ihre Heimat verlassen hatten, um einem solchen Los zu entgehen. Als ihnen infolge des Waffenstillstandes Beutezüge in das türkische Gebiet — wodurch sie sich zeitweilig ernährten — untersagt wurden — entstand ein unmöglicher Zustand, der dahin führte, daß man die Uskoken in die entvölkerten Gebiete an der türkischen Grenze schaffen wollte. Man bedenke, wie sich das Leben von Einwanderern gestalten konnte, die fast drei Jahre vagabundieren mußten, bis endlich 1533 deren feste Ansiedlung im Sichelburger Bereich zur Tatsache wurde. Die desperate Lage hatte unter ihnen bereits den verzweifelten Entschluß reifen lassen, lieber in das türkische Joch zurückzukehren als eine derartige Existenz weiter zu ertragen. Nun nahmen sich auch die Stände von Krain ihrer an, die folgendes Gutachten abga-ben: »Ain edles klainot«, welches man »auf ein khünfftige Lannds-not mit sonderm Fleiß zu erhalten bedacht sein müsse«. Die Benennung »ain edles klainot« wird zumeist, ohne den wichtigen Nachsatz, als Ironie gebracht. Den Ständen war es zweifelsohne vollkommener Ernst. Um die in den Grenzgebieten wohnenden Ansiedler an die Scholle zu binden, wurde den Kolonisten Grundbesitz verteilt und Zehentfreiheit zugesichert; dagegen mußten sie sich zu militärischer Dienstleistung verpflichten. Aus solchen Anfängen 25