Diplome, jenes des Kais. Josephs I. vom 29. IX. 1706, und das Handschreiben Kais. Karls VI. v. 8. X. 1715 bestätigten die von Ihren Vorgängern verliehenen Privilegien, durch welche den Serben eine besondere Stellung im Reiche eingeräumt wurde. Es war dies ein Zugeständnis von allergrößter Tragweite, als man die Serben sowohl in kirchlichen als auch in weltlichen Angelegenheiten an den Metropoliten wies. Schon Kais. Joseph hatte es unternommen, die Leopoldini-schen Privilegien zu Nutz und Frommen der Serben in eine bessere Form zu bringen, »denique ut omnes ab Archi-Episcopo tamquam capite suo Ecclesiastico tam in spiritualibus quam Saecularibus de-pendeant, clementissime volumus et jubemus«. Die fortwährende Einwanderung und normale Zunahme der Bevölkerung des nicht unierten Kultes hatte zur Folge, daß schon a. 1695 eine Serie von serbischen Bischöfen und Archimandriten in den Privilegien Leopolds genannt wurden, Venerabilis Arsenius Csernovich, Serviano-rum Graeci Archi-Episcopus honorabiles Episcopos; Isaias Diako-vich Temesvarensis; Jenopolitanus et Archimandrita Krusedolensis; Stephanus Metoviach, Carolostadiensis et Zrinopolensis; Jephtimias Drobnjak, Szegedinensis; Jephtimias Popovich, Budensis et Alba-Re-golensis; Jephtimias Tetovacz, Mohaciensis, Szigetiensis; Spiridion Stibicza, Versaczeinsis et Jephrem Benianin Varadinensis et Agrensis«. Unter Führung des PATRIARCHEN ARSENIJA CRNOJEVlC wanderten annähernd 37.000 Seelen samt dem ganzen beweglichen Besitz aus den serbischen Gegenden von Povardar, Podrimlje, Kosovo, Gornja-Moravca in das östliche Slavonien ein. Das Kreuz Cr-nojevica, war eine hervorragende Goldschmiederarbeit die Unterlage getriebenes Silber mit Goldfäden durchwirkt und mit Edelsteinen belegt. »Dieses Kreuz soll sich in dem Monastir Pakra, bei Daruvar befinden«. Seine Nachfolger, Isaias Diakovic und Sopho-nius Podgorican, hatten ihren Wohnsitz in Krusedol. Patriarch Po-povic residierte als erster in Srem. Karlovci. Die für die damaligen Verhältnisse ansehnliche Dotation des Patriarchen Crnojevic umfaßte die Kammeralherrschaft Sirac in Slavonien, auch Dalj, ferner das Dorf Naredin, welches nächst dem Kloster Grgetek gelegen ist, 3000 Gulden aus der slavonischen Kammeralkasse als Zehent-Äquivalent von jedem Pfarrer seiner Diözese einen Dukaten und ein Marderfell (milostinja i dimnica); die Bezüge aus den Mönchsklöstern (allerdings nur bis zum Jahre 1726); alle Verlassenschaften »ab intestato« ohne leibliche Erben; die Einnahmen von den Verhandlungen in Streitsachen und den dabei andiktierten Strafgeldern. Die streng katholischen Herrscher Österreichs versuchten zwar oft, sogar mit Gewaltmaßregeln die Serben zur Union zu zwingen, doch gelang ihnen dies nur sporadisch. Im Jahre 1777 wurde das erste griechisch-unierte Bistum in Krizevac gegründet, welches dem griechisch-katholischen Erzbischof zu Lemberg unterstand. Die Uni- 188