war. Auch Radecky hatte in Italien Serezaner als Stabswache. A. 1873 wurde die Vermehrung des Serezaner Korps angeordnet, um 1878 nochmals ergänzt zu werden. Am 1. VIII. 1881 ist das Serezaner Korps als Sicherheitswachkörper dem kroat. Banus unterstellt worden. Die Bewaffnung der Serezaner war sehr mannigfaltig; sie hatten Steinschloßgewehre, jedes von einem anderen Kaliber. Deshalb erhielten sie das Blei in Stücken; es blieb einem jeden Vorbehalten sich die Kugeln nach eigenem Gewehr-Kaliber zu gießen. Die Munition war karg bemessen, für jedes Gewehr zwanzig und für die Pistole zehn Schüsse; deshalb unterwiesen die Offiziere die Mannschaft vor dem Kampfe: »Du sollst nicht mehr als dreissig Feinde erschiessen, dann nimm den Handzar, da die Munition teuer ist.« Die Serezaner waren sehr gewandt in der Ausübung des Handzars, mit welchem sie Wunder auszuüben imstande waren. Die Serezaner hatten in Anerkennung ihres gefahrvollen, anstrengenden und aufreibenden Dienstes besondere Privilegien. Deren Zadruge (Haus-Kommunionen) genossen besondere Ausnahmen und Rechte bezüglich der Steuern und Leistungen, da der Heldenmut und die Selbstlosigkeit zumeist vom Vater auf den Sohn überzugehen pflegte. Die Disziplin wurde rücksichtslos streng und unerbittlich ausgeübt. Untereinander herrschte absolute Kameradschaft und kollegialer Verkehr, nicht nur unter der Mannschaft; die Vorgesetzten übten dies vor dem Feinde, als auch zu Hause. Ein Oberbasa (Feldwebel) hatte 12 Kreuzer Löhnung pro Tag, der Potbasa 7 kr., die Untergeordneten nur 4 Kreuzer. Ungezählte Rapporte, Beschreibungen und Überlieferungen bringen staunenerregende Episoden aus dem Kordonleben, von den Streifzügen durch halb Europa, den Scharmützen, Gefechten und Schlachten, welche die Serezaner durchmachen mußten. Es darf deshalb nicht wunder nehmen, daß alle Befehlshaber die Serezaner vor allen ändern angeworbenen Truppenkörpern vorzogen. Banus Jelacic antwortete einer Wiener Deputation, welche sich beklagen kam, ob der Plünderungen seitens der Serezaner. »Einzelne Ausschreitungen und Excesse sind mir zur Kenntnis gelangt, bedenket doch dass diese Leute Häuslichkeit, Weib und Kinder, von allem entblösst, zurückliessen, um den Ruf zu folgen, Euch von der Anarchie zu retten. Euere Opfer sind in keinem Verhältnis zu den Opfern, die die Serezaner bereitwilligst brachten.« Die Deputation verlies lautlos den Banus. Die Gräber der Serezaner liegen zerstreut in allen Gegenden Europas; es mögen diese wenigen Zeilen einen Kranz bilden, welcher die vergessenen Ruhestätten der unbekannten Helden schmücken soll. (Alfred Makanec.) 13 193