Seit der Eroberung Konstantinopels im Jahre 1453 ergoß sich die Osmanenflut über die benachbarten Länder und ihre christlichen Völker. Kaum zehn Jahre nach der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen, wurde — nach der Erstürmung von Jajce, Tomasevic, der letzte König von Bosnien auf Befehl des Sultans Muhammed II. geköpft. Diese Greueltat war der Anlaß, daß noch im selben Jahre (1463) ein christliches Heer aufgeboten wurde, welchem unter König Matthias Korvinus, mit kräftiger Beihilfe der kroatischen Machthaber, im Dezember 1463 die Rückeroberung der Feste Jajce gelang. Bei dieser Gelegenheit wurden 18.000 gefangene Christen aus der Sklaverei erlöst und mit vielen anderen Christen, welche Sicherheit suchten, in der Lika und Krbava, den Grenzfesten und den angrenzenden Gebieten angesiedelt. Ein Brief des Königs Matthias (1457 bis 1490) an den Papst Taul II. (1471 bis 1484) besagt, daß seit Anfang des Jahres 1463, d. h. seit dem Untergang des Bosnischen Reiches, mehr als 200.000 Flüchtlinge, Hab und Gut zurücklassend, über die Grenze gingen, in der Hoffnung jenseits der Save eine neue Heimat zu finden. Nach der Eroberung der Herzegowina durch die Türken, unter Bajazet II. a. 1482, mußten neuerdings Christenscharen als Ansiedler aufgenommen werden. Die von den Geflüchteten verlassenen Gegenden besiedelten die Türken mit Einwohnern aus den Landstrichen des nördlichen Mazedoniens, die als irreguläre Truppen, Martolozi genannt, in ihren Diensten standen. Im Jahre 1493 folgten ununterbrochen Türkeneinbrüche. Furchtbares Elend und Entsetzen verursachte der Einbruch zu Pfingsten 1496, als 10.000 Türken in drei Abteilungen bis in das südliche Slovenien vordrangen. Eine Horde davon brach bei Zumbe-rak ein. Schwerbeladen mit geraubten Gütern, konnten sie, das Gebirge bei Gorjanec überschreitend, nicht schnell genug über die Grenze nach Bosnien entweichen. Angesichts des ungewöhnlich hohen Wasserstandes des Kulpaflusses, massakrierten die Türken Tausende gefangene Christen. Sultan Suleiman schrieb am 30. IX. 1524 aus Belgrad an den Dogen Venedigs, Ant. Grimaldi und bedient sich folgenden Titels: »Suleimansach filius Selimsach Regis victor semper. Sultam Sulei-mansach Dei gratia rex maximus Constantinopolis et Imperator utriusque continentis Persarumque et Arabum, Syriae, Mediae et Hierosolimarum, Asiaeque et Europae et totius terrae Aegipti impe-rator ec.«. (Marina Sanuda. Ark za povj. jugosl. VIII p. 139). Die kroatische und windische Grenze stand 1523 unter der Verwaltung der innerösterreichischen Landesherren und Stände. Letztere bestritten zum Schutze des eigenen Landes den größten Teil der Kosten für Erbauung, Erhaltung, Verproviantierung der Grenzfestungen und die Besoldung der Besatzungen. Sie unterhielten die Zeughäuser zu Warasdin, Kopreinitz, Kreutz, Ivanic und Agram, aus welchen die Grenzer bewaffnet wurden. Auf ein Signal des Generalobersten mußten sich vom 18. Lebensjahre an, alle 22