doch die Reinigung der Bäume vom Moos und die Auflockerung des Bodens. In Senj wurde der Mandelbaum und der Ölbaum bevorzugt. Wegen der bedeutenden Seidenraupenzucht wurde den Maulbeerbäumen besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Selbst der Hopfenbau wurde versucht. Die Bienenzucht als Förderer des Obstbaues ist nach den Methoden des Berlepsch und Dzierzon angeordnet worden. Obst und Gartenland gab’s a. 1817 an 8148 Joch. Die Viehzucht. Zur Förderung der Pferdezucht wurden ärarische Beschäler eingeführt, was die Bevölkerung mit Freuden begrüßte, weshalb auch ein großer Fortschritt in der Pferdezucht beobachtet werden konnte. Weiters wurden eingeführt: Merinoschafe und Widder; Larvenschweine; Toulouser Gänse; Norweger u. Cochin-china-Hühner sogenannte Bisamratten, die glücklicherweise nicht geraten sind. Die Weinkultur war in der Mil.-Grenze sehr verbreitet u. gut gepflegt. Das Weinkulturareal betrug 1806. an 6991 Joch. Es sollen 1806 an 305603 Eimer Wein gefechst worden sein. Manufakturen. Im Sichelburger Distrikt wurde 1767 eine Flachsspinnerei gegründet. In Vercerova (Banatergrenze) gab es eine Glashütte, welcher die umliegenden Ortschaften Holz u. Asche zu liefern hatten. A. 1785 ist in Pancova eine Tuchfabrik errichtet worden, die später nach Banovce verlegt wurde. Die Wollspinnerei besorgten 50 weibliche Sträflinge aus Temesvar. Der Versuch in Alibunar eine Saliter-Plantage zu errichten mißlang. In Senj bestand gegen Ende des XVIII. Jahrhunderts eine Segel tuch-Z willich- u. Leinwandfabrik, welche wegen Mangel an Rohstoff verfiel. Es mag nicht uninteressant sein anzuführen, daß in Be-lovar a. 1789 eine Seidenfabrik bestanden hatte, welche seltsamerweise, nach Vanicek: »Atlas (Satin) aller Art, Gros d’tour, Hosenzeug, Taffet, Pariserzeug, Crissee, Mailänder Tücheln, Tintuch, Par-chan, Zopfbänder, breite Bänder, Florettkotzen und Tüchel erzeugte. Die Fabrik verkaufte Seide. A. 1793 wurde die gesamte Erzeugung eingestellt«. Waldkultur. Dieselbe hatte in der Grenze eine Flut von Wald-Befehlen, Instruktionen, Verordnungen hervorgerufen, die sich alle am Papier lehrreich und vorteilhaft darstellten, jedoch zumeist ohne Effekt verblieben, da das notwendige Personal fehlte, welches imstande gewesen wäre alle gut gemeinten Befehle in Tatsächlichkeiten umzusetzen. Im XVIII. Jahrh. ist der lobenswerte Versuch gemacht worden, das Lonjsko-Polje — insoweit es das Grenzgebiet schädigt — trocken zu legen. Diese Absicht und so vielseitige, mannigfaltige Versuche, Neuheiten einzuführen waren leider nicht von anhaltender oder irgend wie ausschlaggebender Bedeutung oder von eigentlichem Nutzen für die Grenzbevölkerung. Einem Berichte, welchen die Hofkommission a. 1804 nach einer Bereisung der Grenze Erzherzog Karl erstattete, ist zu ent- 198