Die Wiederaufforstung des Karstes bildet Gegenstand vielseitiger, ebenso verschiedenartiger Abhandlungen. Politische Erwägungen spielen die Hauptrolle, sonst wäre die Lösung gar nicht so schwer. Jedenfalls müßte ein modus procedendi erfunden werden, damit sich die für die Aufforstung zu verwendenden, bedeutenden Beträge viel ersprießlicher auswirken. Der Aufforstung des Karstes steht die umliegende Bevölkerung als unüberwindbares Hindernis im Wege, da sie ausschließlich auf die Viehweide angewiesen ist und ihren Holzbedarf in Karst unmittelbarer Nähe wahllos deckt. Das genügsamste Haustier, die Ziege, bekanntlich eine jede sprießende Pflanzenkultur vernichtendes Weidetier, ist zweifelsohne das Haupthindernis jeder Aufforstung. Im eigensten Interesse der notleidenden Bevölkerung läge es, diese von Amts wegen in fruchtbare Täler anderer Gebiete, zu übersiedeln. Das zu Aufforstungszwecken mobilisierte Geld könnte den Kolonisten zugute kommen. Der Karst, der guten wohltätigen Natur frei überlassen, würde von sich selbst zu grünen beginnen und allmählich die Grundlage für zukünftige Waldbestände schaf- 132