und stets zitierte Werk. Von 2325 Seiten entfallen nur 25 Druckseiten auf die Waldkultur. Ähnlich ergeht es der Forstwirtschaft bei allen anderen Publikationen welche die Militärgrenze betreffen. Fr. Vanicek war die schicksalsbestimmende Aufgabe der Waldbestände keinesfalls fremd, da er selbst anführt: »An Waldland besaß die Grenze seit jeher einen großen Schatz«; weiter: »Das Soldatenland besaß im Anfänge der zweiten Periode (1737—1787) einen Flächeninhalt an Waldland, welcher den des Ackerlandes nahezu um die Hälfte überwog«. Die so mannigfaltigen Phasen des sukzessiven Ausbaues und der ungewöhnlichen Bedeutung der Militärgrenze bieten, näher besehen, dem Forscher ungeahnte Details. Für die ausnehmende Bedeutung der ehemaligen Militärgrenze spricht wohl am besten ihre Bezeichnung als »ANTEMURALE CHRISTIANITATIS«. Sie war in der Tat »das Bollwerk« gegen die von Osten nach Norden und Westen Europas vordringenden furchtbaren osmanischen Heerscharen und den noch furchtbareren, dem Heere voranziehenden, brandschatzenden Horden. Und so blieb dem kulturellen Westen Europas, dank den kroatischen Grenzern, manche Not und Verwüstung und nicht zuletzt die orientalische Pest erspart. Die Grenzer waren keine Leibeigenen, sondern freie Männer auf dem ihnen vom Staate zu unbeschränkter Nutzung und reger Bearbeitung zugewiesenen Grund. Sie waren nur dem obersten Kriegsherrn und den Vorgesetzten, militärischen Oberen zu Gehorsam und Kriegsdiensten verpflichtet. Als Soldat und Bauer in einer Person, war der Grenzer mit Grund und Boden ebenso verwachsen, wie vertraut mit den Waffen, mit welchen er die Grenze, den sogenannten Kordon, zu verteidigen hatte. Als nach vielen Jahrhunderten die Schlagkraft des türkischen Reiches erlahmte, und die unmittelbare Verteidigung der Grenzen kein besonderes ständiges Aufgebot erforderte, wurden die Grenzer auch gegen andere auswärtige Feinde, zum Felddienst herangezogen und stellten auch da — wie rühmlichst bekannt — stets ihren Mann. Die Militärgrenze war die Wiege unzähliger, meist unbekannt gebliebener Helden, die schon um die Mitte des 16. Jahrhunderts auf den Schlachtfeldern Europas mit besonderer Bravour gekämpft hatten. Von ihnen prägte Napoleon Bonaparte das Wort: »Les Cro-ates sont les premiers soldats du monde«. Aus der Militärgrenze gingen Ordensritter, Generäle und Heerführer hervor, weshalb sie nicht mit Unrecht als die Feldherrnbildungsanstalt bezeichnet wurde. Aus den Lehranstalten der Grenze kamen begabtere junge Männer in die Militäranstalten und brachten es zu Truppenführern, von denen manche als anerkannte Strategen Weltruhm, selten aber den verdienten Dank geerntet haben. Und eines vor allem: sie blieben als echte Söhne ihrer Heimat immer der angestammten kroatischen Nation treu. Ohne imstande zu sein die aus der Grenze hervorgegangenen Offiziere anführen zu können, möge nur beispiels- 5