6o die der Skumbi während der Winterregen mit sich führt, für den ungestauten Abfluß derselben von Wichtigkeit war. Von den weiteren Brückenpfeilern konnte ich noch drei in großen Abständen erkennen, jedoch deren Entfernung nur schätzungsweise im Plan eintragen, da der Hauptarm des Skumbi ein Durchreiten an dieser Stelle nicht gestattete. Aus demselben Grunde konnte auch das jenseitige Ende der Brücke nicht untersucht werden. Die ganze Länge der Brücke mag rund etwa 300 m betragen. Die Pfeiler (Abb. 71) bestehen aus einem aus großen Flußkieseln hergestellten Kern aus Gußmauerwerk, der an der Außenseite mit schön zugehauenen Quadern mit breitem Randschlag und Rustika verkleidet ist. Ich habe bei keiner der zahlreichen mittelalterlichen und modernen Brücken auf albanischem Boden Ähnliches beobachten können, immer sind die Quadern einfach glatt zugeschnitten. Im Grundriß bilden die Pfeiler ein Rechteck von 3'40m Breite und 4m Dicke. Flußaufwärts ist ein Sporn in Form eines gleich-schenkeligen Dreieckes mit 2'8o m Seitenlänge angesetzt, flußabwärts ein Vorbau in polygonaler Form mit i-iom Seitenlänge. Stellenweise lassen sich an den Pfeilern spätere Wiederherstellungen und Ausbesserungen feststellen. Wie der Oberbau der Brücke beschaffen war, muß dahingestellt bleiben. Es sind an keinem der Pfeiler Ansätze von einer Gewölbekonstruktion erhalten und man kann sich bei dem verhältnismäßig geringen Pfeilerabstand eine Konstruktion in Holz wohl denken. Die Sonne war im Untergehen gewesen, als wir an die Brücke herangekommen waren, und so war Buschbeck mit den langsamen Tragtieren vorausgezogen. In dem kleinen Dörfchen Jagodina sollten wir uns wieder treffen. Wir haben jedoch in der schnell hereingebrochenen Dunkelheit beide dieses Ziel verfehlt und getrennt eine feuchtkalte, moskitoumschwärmte Nacht in den breiten, sumpferfüllten Skumbiniederungen verbracht und hatten große Mühe, uns am nächsten Morgen wieder zu finden. Der Weiterweg führte uns aus dem Skumbital südlich heraus. Nur eine ganz niedrige, dem Auge unmerkliche Wasserscheide, Pusok genannt, trennt hier sein Stromgebiet von dem des Devoli, der durch die nördlichen Ausläufer des Tomorgebirges zu einem weiten Umweg nach Norden gezwungen sich dem Skumbi bis auf wenige Kilometer nähert, um dann plötzlich nach Süden Alte umzubiegen und sich dem Semeni anzuschließen. Etwa 2 Kilometer südwestlich von Murikjani, Straßeund dort, wo die Generalkarte eine Brücke verzeichnet, fand sich wieder eine Spur des alten, durch die Brücke bei o ci • •• Murikjani. große Skumbibrücke gegebenen Straßenzuges. Ein Bach mit weit versumpften Ufern wird jetzt von einer modernen türkischen Brücke überschritten. Neben dieser stecken im Sumpfe die Reste einer einbogigen, aus Gußmauerwerk hergestellten alten Brücke. Leider gestattete der Sumpf keine Annäherung an diese, doch ließ sich auch beiderseits derselben im Gelände auf einige hundert Meter