15 zweier längerer Aufenthalte in Alessio Gelegenheit gehabt, die leider seit Cyriacus sehr verringerten Ruinen gründlich zu untersuchen, und auch die arg zerstörten Reste haben uns noch ein Bild von Großartigkeit vermittelt, das die rühmenden Worte Diodors rechtfertigt, wenn auch gar manche griechische Städte noch weit mächtigere Ummauerungen aufzuweisen haben. Der Gebirgsstock des für den Südabschluß der Zadrima in seiner klobigen Kegelform so charakteristischen Mali Veljs entsendet gegen Süden einen Kamm, der in zwei auffallenden, weithin sichtbaren Erhebungen über der Stadt Alessio endet, dem 4iom hohen Mali Selbuemit und dem durch einen in die Augen fallenden Sattel von ihm getrennten, ihm zu Füßen liegenden, i86m hohen Burgberg, an dessen vom Drin umflossenen Westfuß die heutige Stadt Alessio (Les) sichTzusammen- drängt (Abb. 21). Auf dem letztgenannten Hügel und im Raume der heutigen Stadt liegen die von den früheren Besuchern gesehenen Ruinen. Sie beschränken sich fast ausschließlich auf die Reste der Befestigungen, während von den Monumentalbauten der Stadt nur wenige Architekturglieder über der Erde geblieben sind. Die Befestigung umfaßt (vgl. den Plan Abb. 22) einheitlich die am Flusse liegende heutige Stadt sowie die den Hügel krönende Burg, die wir am besten Akropolis nennen, durch ein langes System von Mauern, die eine Art von dreifachem Mauerring bilden, indem das oberhalb der Stadt gelegene, sich der Akropolis vorlagernde Plateau durch eine eigene Quermauer versichert sowie die eigentliche Höhe der Akropolis von einem eigenen Mauerring umschlossen war. Der äußere Umfang der Mauer beträgt rund 2200m. Alle Anzeichen sprechen dafür, daß das ganze Mauersystem einheitlich in einem Zuge aufgeführt wurde. Das Material der Mauern bildet der harte blaugraue Triaskalkstein, der den obersten Schichten der umliegenden Berge die schroffen Formen verleiht. Als Unterbau finden sich mehr-