Kunstdenkmäler und Inschriften in Durazzo. 40 Artemistempel, der von Appian b. c. II 60 neben einem Tor der Stadtmauer erwähnt wird. Auf diesen Tempel hat Heuzey die Inschrift CIL III 602 Dia[nae] bezogen. Unter dem Tor ist, wie wir S. 37 gesehen haben, das Haupttor der Stadt vor der Landenge zu verstehen, von dem aus die Via Egnatia ihren Anfang nahm. Dasselbe Tor wird bei Polybios II 9 ff. gemeint sein. Der an gleicher Stelle von Polybios erwähnte Brunnen innerhalb der Stadtmauer wurde von Heuzey in Konsequenz seines Ansatzes der griechischen Stadt mit der Quelle am Südfuße der Kote 98 namens S. Lucia oder Civrile (Plan Abb. 43 bei C) identifiziert. Für unsere Lokalisierung von Epidamnos kann der S. 34 erwähnte Brunnen (Abb. 45) in der Neustadt in Betracht kommen, der von der Landenge nicht allzuweit entfernt das ganze Mittelalter hindurch die Hauptwasserstelle der Stadt und nach der letzten Stadtverkleinerung durch die Türken außerhalb der Umwallung geblieben war und deshalb von der Bevölkerung stark vermißt wurde (Jirecek a. a. O. S. 166). Aus Inschriften sind uns folgende Gebäude bekannt: eine Bibliothek CIL III 607, eine Wasserleitung CIL III 609, die von Hadrian erbaut, von Alexander Severus wiederhergestellt wurde und die auch bei Vibius Sequester (Geogr. lat. min. ed. Riese p. 152) erwähnt wird, und endlich aus der zuletzt gefundenen Inschrift (unten n. 4, Abb. 48) ein Tempel der Minerva. Entscheidend für die Kenntnis der einzelnen Phasen der Stadtentwicklung wäre die Auffindung der zeitlich aufeinanderfolgenden Torbauten nächst der Landenge, und falls der Spaten einmal in Durazzo angesetzt werden sollte, so müßte es in der Nähe des alten Abflusses geschehen, in einem Gebiet, das vorderhand wenig bebaut, einer Grabung keine nennenswerten Schwierigkeiten entgegensetzen würde. Von neuen Kunstdenkmälern und Inschriften habe ich in Durazzo folgende notieren können: In einem Zimmer des fürstlichen Palastes: 1. Abb. 47. Ein kleiner archaischer Apollotorso aus weißem Kalkstein, Höhe o-iSm; das Haar fällt vorn in zwei Locken, hinten in breiten, oben zusammengefaßten Strähnen herab. Fundort angeblich in den Lagunen. 2. Oberarm einer römischen Gewandfigur aus Marmor. Fundort unbekannt. 3. Viereckige Aschenkiste aus grauem Kalkstein. Inhalt: Ring, Schnalle, Nadel aus Bronze, Scherben von Gläsern und tongrundigen Gefäßen. Fundort unbekannt. Im Garten vor dem Palast: 4. Abb. 48. Im April 1914 im Exo-Bazari, unweit der Straße nach Kavaja (Plan Abb. 41 bei c) gefunden. Ara aus Marmor, Höhe i‘23m, Breite o'56m, Dicke o-45m. Die obere Kante mit einer Epheuranke geschmückt, das von einem mehrfach profilierten Rahmen eingefaßte Inschriftfeld hat unter dem Einfluß von Feuchtigkeit stark gelitten, mehrfach Sprünge und 48: Ara in Durazzo. Löcher, Schrift korrodiert. LPAPIO-LL YOKTvmm AVG-P ERP ETI« ßlSEfUEXDDHOr^ ¡teWLVM-/v\ 1 N im fClOAbM iDATO-Slfi