56 und ed-Dumer76), ebenso kehrt die oben S. 50 hervorgehobene Eigentümlichkeit des südöstlichen Eckturmes von Elbassan an sämtlichen Ecktürmen dieser beiden Lager wieder. Anthes hat bei der Besprechung des Kastells von Alzei auch diese beiden Kastelle als früheste verwandte Typen herangezogen, ohne jedoch annehmen zu wollen, daß diese arabischen Kastelle die Vorbilder für die westlichen gebildet hätten. Was sie von den späten deutschen Kastellen unterscheidet, ist das Vorhandensein eines Prätoriums, das diesen fehlt. Leider wissen wir nicht, ob das Kastell von Elbassan je ein solches aufzuweisen hatte. Die große Masse dieser orientalischen Kastelle gehört jedoch einer späteren Zeit an. Unter ihnen finden wir auch besonders Analogien zu den kleinen Kastellen von Niksic und Vigu. Nur einige Beispiele seien hier genannt. Neben den von Anthes herangezogenen Kastellen von Muhäted el Hagg (Brünnow-v. Domaszewski a. a. O. I S. 44 Fig. 30) und dem Kasr Bser (ebenda II S. 49 Taf. XLIII), für die durch eine Inschrift die Zeit Diokletians bezeugt ist, dem von Da’gäniya (ebenda II S. 8 ff. Taf. XLI, Anthes Fig. 6, nach Dom.-Br. diokletianisch oder noch später) und dem von el-Kastal (ebenda II S. 95 ff. Taf. XLIV, Anthes Fig. 5) wäre noch zu erwähnen das kleine Kastellchen von Trayyä (ebenda II S. 63 Fig. 644), das Kastell von Salamije-Salaminias (Burck-hard-Biedermann a. a. O. S. 143 f.), dann der Koser il-Hallabat (Publications of the Princeton university, Archaeological expeditions to Syria Division III Sektion A, Part 2 S. 70 ff. Fig. 55), im Kern aus den Jahren 213 bis 217 n. Chr. stammend, und in einem Umbau des sechsten Jahrhunderts erhalten. Dann das Kastell von id-Dyätheh (ebenda Div. II S. A. P. 5 S. 340 ff.) und das Kastell Der-il Kahf aus dem Jahre 306 n.Chr. (ebenda Div. II S. A. P. 2 S. 145 ff.). Bei diesen Kastellen finden sich sowohl runde als auch eckige Türme; die Türme sind fast immer quer durch die Mauer gesetzt. Für alle ergibt sich, soweit sie datierbar sind, ein verhältnismäßig junges Alter. Der einzige Koser il-Halläbät entstammt der Bauinschrift nach wenigstens zum Teil noch dem dritten nachchristlichen Jahrhundert, doch ist es gerade hier nicht sicher, welcher Teil diesem ursprünglichen Bau angehört. Nach einer zweiten Inschrift wurde das Kastell nämlich in justinianischer Zeit wiederhergestellt. Von den übrigen datierten scheint keines älter zu sein als Diokletian77), und sie führen uns somit zu demselben Datum als terminus post quem, zu dem wir von den westlichen Kastellen aus gekommen sind. Schwieriger wird es sein, einen terminus ante quem für unsere Kastelle festzulegen, da sich diese Kastellform im Orient noch lange Zeit erhalten hat7®). Wir haben Nachricht über die Anlage von zahlreichen Befestigungsbauten in unseren Gegenden, und zwar in justinianischer Zeit. Prokop, der Geschichtsschreiber Justinians, hat in seinem Werke HspS xwv xoö Asotxoxou ’louaxtvtavoO xxitjjxaxwv eine umfassende Übersicht über die gesamte Bautätigkeit während der Regierungszeit dieses Kaisers hinterlassen. Er berichtet von zahlreichen Städten, deren Wiederherstellung und Befestigung der Kaiser sich habe angelegen sein lassen, von zahllosen Kastellen, die der Kaiser zum Schutze und zur Festigung des Reiches gegen die heranbrausenden Stürme der Völkerwanderung teils aus Trümmern hatte wieder erstehen lassen, teils neu angelegt hatte. Wie ein solches Kastell ausgesehen hat, erfahren wir bei Prokop an mehreren Stellen79), den einfachsten Typus lernen wir S. 266, 17 ff. (Bonn) kennen, wo das cppoiipcov beschrieben wird, das Justinian an seinem Geburtsort Tauresium errichtet hat. Es war ein Mauerviereck mit Türmen an den vier Ecken, so daß es Tetrapyrgia genannt wurde, also die Grundrißform, die wir 7fi) Brünnow-v. Domaszewski a. a. O. III S. 192 Plan LIII. 77) Th. Burckhardt-Biedermann, Westdeutsche Zeitschrift XXV 1906 S. 141 ff. 7®) Vgl. Thiersch, Pharos, Antike, Islam und Occident S. 238 f.; Strzygowski, Jb. d. preuß. Kunstsammlungen XXV 1904 S. 225 ff.; derselbe, Studien aus Kunst und Geschichte, F. Schneider gewidmet, S. 332 f. 79) Ch. Diehl, l’Afrique Byzantine, Histoire de la domination byzantine en Afrique S. 145 ff.