3i ist eine junge türkische Gründung des siebzehnten Jahrhunderts, für uns Archäologen bedeutete daher der Aufenthalt in der anmutig gelegenen, reizvollen Stadt einen Rasttag. Von besonderem Interesse waren die hübschen, eine ganz eigenartige Beeinflussung türkischer Baukunst durch westliches Rokoko zeigenden Moscheen. Quadern erbaute Mauern würden auf _ ^ 42: Das Kastell von Pertrejla. griechische Zeit hinweisen. Natürlich ist auch hier wie anderenorts bei der beherrschenden Lage eine Gründung in früherer Zeit möglich und wahrscheinlich. Von besonderem Interesse wäre die Untersuchung des von Hahn erwähnten großen Substruktionsbaues gewesen. Seine Beschreibung macht den Gedanken an einen Tempel überaus wahrscheinlich. Unsere Untersuchung hat sich, wie erwähnt, auf den Felsgrat westlich des Dorfes und dessen Umgebung beschränkt. Das Kastell (Abb. 42), das den höchsten Gipfel des Grates krönt, ist ein Bau von geringem Umfange und schmiegt sich mit seinem dreieckigen Grundriß der Form der kleinen Gipfelfläche an. Runde Ecktürme verstärken die drei Ecken des Baues, eine gemauerte Rampe führt an der Nordostseite zu einer Toranlage. Gegen Nord und Ost liegt dem Kastell noch eine tiefer am Abhang laufende Mauer vor, die durch ein Tor von dem Dorfe Pertrejla aus zugänglich ist. Das aus Bruchstein erbaute Kastell erhebt sich über den Resten einer älteren Anlage, deren Mauern aus Gußwerk mit weißem, von zahlreichen Ziegelstückchen durchsetztem Mörtel erbaut ist. Ob diese Anlage, die im Grundriß ungefähr der späteren entspricht, noch dem Altertum angehört, läßt sich schwer feststellen. Doch wird dies wahrscheinlich gemacht durch zahlreiche keramische Pertrejla. *°) Hahn, Alb. Studien S. 120; Boue, Die europäische Türket S. 569; Th. A. Ippen, W. M. B. H. X 1907 S. 65 ff. Zur Geschichte der mittelalterl. Burg vgl. Tomaschek, Sitz.-Bsr. Wiener Akad., phil.-hist. Kl. 1886 S. 353.