67 Oben etwas abgemeißelt, doch sind auf Vor- und Rückseite die Reste einer oberen Leiste stehen geblieben. Das Innere des Blockes in späterer Zeit trogförmig ausgehöhlt. Auf der Vorderseite in hohem Relief eine männliche Maske, leider ziemlich arg verstoßen. Es fehlt das ganze Kinn mit dem Bart, die Nase ist abgeschlagen, ebenso das rechte Auge mit der darüber befindlichen Stirnpartie. Die Maske ist scharf charakterisiert als die eines älteren Mannes mit Glatze, über die einzelne spärliche Haarsträhne die Leere maskierend gelegt sind. Nur über die Schläfen fallen ein paar Locken herab. Ebenso hinter den Ohren beiderseits einige längere Locken. Drei parallele Runzeln durchfurchen die Stirn, scharf eingegra- ^ bene Linien betonen die J Tränensäcke unter den “jj fl Augenöffnungen. Kantig ^ durchbrechen die Backen- & ./**.. J knochen die Wangenfläche. \„fl Der Bart umrahmt ziem- W. lieh tiefansetzend das Un- H ' tergesicht und die Schall- ■«_ ^ " Öffnung des Mundes. Auch JgS die Rückseite des Blockes '«•"iHHE, war mit einer jetzt bis auf Spuren abgemeißelten bär- • ^9HK tigen Maske mit langem Lockenhaar geschmückt. Reliefbruchstück (Abb. 81) aus hellgelbem Kalkstein, 0‘40m hoch, o‘32m breit, o'iom dick. Links Gladiator, nach rechts ausfallend, mit Vorgesetztem linken Bein. Der Oberkörper anscheinend nackt, um die Mitte Schurz mit doppeltem, breiten Gürtel, am allein sichtbaren linken Bein die Beinschiene. Visierhelm mit runder Crista und breitvorstehender Krempe98). Die halbgesenkte rechte Hand hält ein kurzes Schwert, die Linke erhoben mit gestrecktem Zeigefinger. Vom Gegner sind nur geringe Reste vorhanden, ein Dreizack mit den Spuren einer ihn haltenden Hand gegen die Brust der linken Figur gestoßen, darüber undeutlicher Bruch, vielleicht von Netz. Der Dreizack charakterisiert die Figur als Retiarius. Sein Gegner, der die Linke erhebt, um das geworfene Netz zu parieren, ist der Secutor, als dessen Ausrüstung wir den großen Helm, das kurze Schwert, die Beinschiene am linken Bein und den Gürtel mit dem subligaculum und schließlich den Schild kennen, der in unserem Falle vielleicht am Boden lag. Auf Gladiatorenkämpfe bezügliche Denkmäler wurden auch sonst in Apollonia gefunden, so das von Patsch99) gebrachte Relief mit Hoplomachus und Thraker von der Kirche in Fjeri sowie der Grabstein des Ursarius Aaaxetßog IO°). Männlicher bärtiger Kopf (Abb. 82) aus Marmor, o‘25m hoch, 0-23m breit, sehr bestoßen und verrieben. Untergesicht von Mund an 82: Männlicher Kopf in Fjeri. 80: Relief in Fjeri. 81 : Relief in Fjeri. 98) Die merkwürdige Helmform kehrt anscheinend wieder bei der Elfenbeingruppe aus Aventicum: Reinach, Repertoire de la statuaire III S. 245; Pro Aventico VIII 1903 T. 5; ähnlich am Triester Gladiatorenrelief. Athen. Mitteilungen XV S. 162 ff. Abb.; Reinach, Répertoire de Reliefs II S. 135; Daremberg-Saglio, Dictionnaire Fig. 3582. ") Patsch a. a. 0. S. 157 Fig. 125. IO°) A. a. O. S. 158 Fig. 126. 9*