62 besonders in der Gegend des Tores (vgl. den Plan Abb. 72). Der große nordöstliche Eckturm der Zitadelle besteht in seinen unteren Partien zu großen Teilen aus antikem Material, ebenso die Mauer, die vor dem eigentlichen Tore noch einen Vorhof bildet. Doch sind hier auch antike Mauern in situ erhalten, so unter dem erwähnten großen Turm hervorkommend das Fundament des antiken Eckturmes, mit 4‘5om Stirnbreite links 9'6om, rechts i70m vorspringend. Es liegen hier noch fünf Schichten großer Quadern aufeinander. Unmittelbar rechts und links vom Tore ruht die mittelalterliche Mauer auf längere Strecken auf den in situ befindlichen antiken Quadern auf, unter denen sich Stücke von o'48m Höhe und ro5m Länge befinden. Das mittelalterliche Tor selbst überbaut eine noch gut erhaltene antike Toranlage (Plan Abb. 73). Überall scheidet sich deutlich Antikes und Späteres voneinander, so daß kein Zweifel möglich ist. Die ganze antike Torgasse hat eine Länge von rund 10m, eine Breite von 3^70m und bildet zuerst einen Vorraum von 4m Tiefe, der zu dem eigentlichen Tore leitet. Vorn scheint im Altertum kein Abschluß bestanden zu haben, die jetzt dort stehenden steinernen Torpfosten sind modern, hinter ihnen sind die antiken Ecken erhalten. In diesem Vorraum liegen rechts (Abb. 74) zum Teil noch vier Quaderschichten übereinander. Dabei ist besonders die charakteristische Ein- gezwungen, sich dieses weither aus der Unterstadt heraufzuschaffen. Große gewölbte, vielleicht noch ins Altertum zurückgehende Zisternen auf der höchsten Erhebung der Zitadelle sind jetzt verfallen und nicht mehr benutzbar. Antike Reste lassen sich an mehreren Stellen nachweisen. So sind in der Westmauer mehrfach antike Quadern wiederverwendet, ebenso an der Westseite der am weitesten nach Süden vorspringenden Bastion. Nicht minder sind in der Ostmauer da und dort alte Quadern vermauert. Ungefähr in der Mitte dieser Seite steht südlich des hier angeordneten runden Turmes ein Stück antikes Mauerwerk aus großen Quadern auf 6m Länge aufrecht, ebenso bei dem nächstfolgenden eckigen Turme, hinter dem antikes Mauerwerk auf bedeutende Länge durchläuft. Es scheint also auch in Berat wie anderswo der mittelalterliche Mauerlauf einem antiken zu folgen. Die antiken Quadern häufen sich dann ganz CXTXJ Antike Mauerrest' 72: Skizze der Nordostecke der Zitadelle von Berat. 73: Tor der Zitadelle von Berat.